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lar, and must have been in possession, either through his own learning or that of his assistants, of all the interpretations which had been perpetuated by traditional teaching from the earliest times.« Es kann demnach die Wilson'sche Ueberseßung für eine im Allgemeinen denn im Einzelnen finden wir auch bei ihm manche Abweichungen treue Wiedergabe der Art und Weise, wie die indische Wissenschaft die Veden= hymnen auffaßt, angesehn werden. Hierbei würde mun zwar sehr in Betracht kommen, daß diese in= dische Auffassung, welche die Basis von Hrn Wilfon's Uebersetzung bildet, der Commentar von Sâyana einer so sehr späten Zeit angehört näm= lich dem vierzehnten Jahrhundert nach Chr... al= lein bei genauer Durchlesung desselben, zumal wenn man sieht, wie Sayana feine lerikalischen Deutun= gen auf Yâska, seine grammatischen auf Pânini, feine mythischen, religiösen u. s. w. auf die Brahmana's reducirt und überhaupt nur alte indische Gelehrte als Autoritäten benußt, überzeugt man fich bald, daß er uns, wenigstens im Wesentlichen, die Auffassung und Erklärung der Hymnen aufbewahrt hat, wie sie zur Zeit der Blüthe indischer Gelehrsamkeit in den Brahmanenschulen vorherrschte. Es ist nun zwar bekannt, wie mißlich es um die indische Litteraturgeschichte steht; doch wird man schwerlich irren, wenn man die Blüthe indischer Wissenschaft zwischen dem 6ten Jahrh. vor und nach Chr. fest, während die folgende Zeit, am mei-= ften die des Sâyana, nur die Resultate der frühe= ren zusammenzufassen und gewissermaßen zu bewahren sucht.

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Beide Ueberseßer haben durch erläuternde Noten, welche bei Langlois mehr selbständig, bei Wilson fast nur dem indischen Commentar entlehnt sind,

das weitre Berständniß der Veden von ihren Ge= fichtspunkten aus zu fördern gesucht. Herrn Langlois' Einleitung verbreitet sich in großen Umrissen über die Bedeutung der Beden im Allgemeinen und die in ihnen herrschenden religiösen Anschau= ungen; die des Hrn Wilson bespricht zunächst kurz die Schriften, welche zu den Veden gezählt wer= den, den wesentlichen Unterschied der vedischen Hymnen von den Brahmanas und das im Allge= meinen unzweifelhaft höhere Alter von jenen; dann wendet er fich speciell zu den Hymnen des Rig= Veda, deren Umfang, Eintheilung, Ursprung, Al= ter wobei höchst beachtenswerthe Bemerkungen Geschichte, Verfasser und Gottheiten; und hebt kurz die für die Erkenntniß des damaligen religiö sen, politischen und socialen Lebens bedeutendsten Momente hervor. Ein sehr nüßlicher Inder der in diesem Buch vorkommenden oder von deu ErFlårern dafür genommenen Eigennamen beschließt diesen Band.

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Ehe ich die Anzeige dieser höchst verdienstvollen Werke verlasse, erlaube ich mir durch wenige Bei= spiele das Verfahren des indischen Commentars, so wie das Verhältniß der beiden Ueberseßer dazu zu verdeutlichen es mag dies einigermaßen zur Erläuterung der allgemeinen Bemerkungen dienen, welche ich mir im Verlauf dieser Anzeige erlaubt habe. Im vierten Hymnus lautet der 4te Vers: परेह विग्र॒मस्तृतमिन्द्र पृच्छा विप॒श्चित॑म् । यस्ते॒ समि॑भ्य॒ श्रा

वरम् ॥

Der indische Commentator erläutert: Hier spricht der Priester zum Opfrer: O Opfrer du fe geh in die Nähe des Indra, und gegangen feiend af nach dem weisen Priester, mir, q erkundige dich; hat

dieser Priester richtig gepriesen oder nicht. : Welcher Indra à af: dein des Opferers Freunden, den Priestern वरं den besten Reichthum, einen aus Söhnen u. f. w. bestehenden a ringsum; es ist zu suppliren „spendet"; diesen „Indra", so ist mit dem vorhergehenden zu verbinden (nämlich frage"); ferner (näm= lich außer der Bestimmung durch welcher

spendet") was für einen (Indra)? fang einen weisen, unverletten". - Hr. Wilfon folgt dieser Erklärung vollständig und überseßt (die cursiv gedruckten Wörter find Einschiebungen): Go worshipper, to the wise and uninjured Indra who bestows the best (of blessings) on thy friends and ask him of the fitness of the) learned (priest who recites his praise). Herr Langlois scheint an der Supplirung von „spendet" Anstoß gefunden zu haben und weicht deshalb in der Uebersetzung des dritten Verstheiles ab; im Uebrigen tritt nur das Bestreben recht klar zu sein hervor. Er überseßt: Chef de famille écoute la voix d'un homme éclairé; aie recours à Indra sage et invincible qui (sera) le rempart de tes amis. In dieser Erklärung wird, abgesehn von den Supplirungen, auch auf die Ordnung der Wörter, insbesondre auf die in diesen Hymnen, wie mir scheint, so entscheidende Verbindung in demsel= ben Verstheil gar keine Rücksicht genommen. Wenn manunda in andern Bedeutungen nimmt, वर als den von Sayana gewählten, so ergibt sich ohne Supplirungen und Invertirungen ein einfacher Sinn, welcher zugleich diesen und die folgenden Verse in Zusammenhang bringt. Dem Berbalthema

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gebe ich die im Naighant uka aufgeführte und von Sây. oft anerkannte Bed. preisen", welche auch von Westergaard für diese Stelle adoptirt ist. In den verwandten Sprachen sehn wir dieses Verbalthema und dessen organischere Formen (G.W.L. I, 16), so wie deren Ableitungen die Bed. bitten, beten annehmen, z. B. zend. fraça, fraçna, lat. precari, flag-ito, griech.noooooμar, und ich möchte fie auch für manche Stellen des Rig Veda adop= tiren. a nehme ich in der Bed., welche es im वरम् gewöhnlichen Sanskrit als Indeclinabile hat, jedoch noch als Adjectiv gen. ntr. in Nom., was es ur= sprünglich war; nichts desto weniger beziehe ich es auf इन्द्र was aber ebensowenig Auffallendes hat, als die Verbindung vong gag mit Mascul शक्यम् युक्तम्' und Fem. im gewöhnlichen Sanskrit (vgl. Böht= lingk zu Safunt. 32, dist. 55). bezeichnet be= kanntlich die Grenze sowohl inclusive als exclusive, bis an, das bis wohin etwas reicht mit eingeschlossen oder ausgeschlossen. Vedisch hat es daher sowohl mit Ablativ als Locativ oft die Bed. „in, unter". Eine wörtliche Ueberseßung würde danach, wie mir scheint, lauten:

"Nahe dich dem Weisen, dem Unbesiegten, preise (bete zu?) den Verständigen, welcher unter (bis zu) Freunden das Wählbare (das Beste)", d. h. wel= cher selbst Freunden vorzuziehn ist.

Ueber fax und faafu enthalte ich mich hier jeder weitern Bemerkung, außer daß ich darauf aufmerksam mache, daß das leßtre nicht selten grade Beisaß des Indra ist, z. B. Sv. I, 4, 2, 5, 8. Der folgende Vers lautet:

उ॒त ब्रुव॑न्तु॒ नो॒ निदो॒ निर॑न्य॒तश्वि॑दारत । दधा॑ना॒ इन्द्र॒ इद्र दुर्वः ।

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Sâyaṇa erläutert: : die mit und verknüpf

ten, zu suppliren ist: Priester; diese gorg sollen Indra preisen; und auch o! : ihr tadelnden Männer geht aus diesem Lande, geht auch aus anderm Lande. Was für Priester? diem vollziehende.

Indra ga:
Das Wort

इतू

Dienst

betrachtet (hebt hervor, vertärkt); sie sollen nämlich unausgesezt nur Dienst vollziehen, dies ist der Sinn. In dieser Erklärung sind so starke grammati= sche Sünden, daß sie nicht am wenigsten geeignet ist, unser Vertrauen auf Sâhaṇa und seine Auto= ritäten zu schwächen. A gag ist erklärt, als ob man z. B. im Griechischen Huwv sinóvtov für oi oder οἱ ἡμῶν οὐετ ἡμέτεροι εἰπόντων » sie umfrigen oder unsere sollen preisen" sagen könnte. निदस् ist trotz des Accentes für Vocativ und fata, troß des Augments, für Imperativ genommen; doch könnte man für leßtre Annahme geltend ma= chen, daß an wenigen Stellen auch der Conjunctiv und einmal selbst der Optativ mit Augment_er= scheint. Die Untereinanderwerfung der Wörter, so wie den dadurch entstandenen Sinn im Allgemei= nen brauchen wir wohl nicht weiter zu urgiren.Wilson weicht von dieser Erklärung nur insoweit ab, daß er gay in seiner gewöhnlichen Bedeut. "fagen" nimmt, und 37, welches Sây. zu dem उत von ihm angenommenen zweiten Theil des Sahes zieht, ganz ausläßt; dagegen nimmt er auch das von Sây. hinein interpretirte aus diesem Lande" in den Text. Er übersezt demnach: Let our ministers, earnestly performing his worship, exclaim: depart ye revilers from hence and every

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