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Quem recitas meus est, o Fidentine, libellus;

Sed male cum recitas incipit esse tuus.

Ohne Zweifel, daß Otway mit der Vorstellung nicht allzuwohl zufrieden gewesen.

The Country-Wife, a Comedy

by Wycherley.'

1. Mr. Horner. Ein Hurenhengst mit einem Worte; der aber von einem Quacksalber aussprengen läßt, daß er durch eine unglückliche Cur undüchtig gemacht worden; blos in der Absicht die Ehemänner desto sichrer, und die Frauenzimmer wegen des zu besorgenden Verlusts ihres guten Namens desto unbesorgter zu machen. Der Quacksalber der diese feine Absicht nicht gleich einsieht, sagt: and you will be as odious to the handsome young Women, as

Horner. As the small Pox Well

Quack. And to the married Women of this end of the Town, as

Horner. As the great ones; nay, as their own Husbands.
Quack. And to the City Dames as Añis

seed Robin of filthy and contemptible Memory; and they will frighter their Children with your name, especially their Females.

Sir Jasper Fidget. My Lady Fidget. Mrs. Dainty Fidget. Sir Jasper hat die ausgesprengte Nachricht vernommen; er kommt also mit seiner Frau und Schwester zu Hornern, sich näher davon zu unterrichten, und weil er in der angenommenen Abscheu des Horners gegen das Frauenzimmer, und besonders jezt gegen seine Frau und Schwester, die Bestätigung zu finden glaubt; so- trägt er kein Bedenken fie beyde dem Horner anzuvertrauen, und ihm so den Zugang in sein Haus, und alle mögliche Vertraulichkeit darinn, anzubieten.

Mr. Harcourt. Mr. Dorilant.

Freunde des Horner, die ihm gleichfalls auf die ausgesprengte Nachricht besuchen; und denen er glauben macht, daß es ihm recht angenehm

1 S. Band II. Theatralischer Nachlaß S. 477.

sey, auf diese Weise von dem weiblichen Geschlecht und der Liebe geschieden zu seyn.

Hor. Well, a Pox on love and wenching. Women serve but to Keep a Man from better Company; though I can't enjoy them, I shall you the more; good fellowship and friendship, are lasting, rational and manly pleasures.

Har. For all that give me some of those pleasures, you call effeminate too, they help to relish one another.

Hor. They disturb one another.

Har. No, Mistresses are like Books; if you pore upon them too much, they doze you, and make you unfit for Company; but if us'd discreetly, you are the fitter for conversation by❜em.

Dor. A Mistress shou'd be like a little Country Retreat near the Town, not to dwell in constantly, but only for a Night and away; to taste the Town the better, when a Man returns.

Hor. I tell you, 'tis as hard to be a good Fellow, a good Friend, and a Lover of Women, as 'tis to be a good Fellow, a good Friend, and a Lover of Money etc.

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7. Mr. Sparkish. Ein leichtgläubiger Narr, der mit aller Gewalt den witzigen Kopf spielen will; und besonders den Harcourt für seinen guten Freund hält, welcher ihn doch beständig zum besten hat. Er besucht den Horner gleichfalls wegen des ausgesprengten Gerichts, und will ihn auf seine Art deswegen schrauben.

8. Mr. Pinchwife. Dieser ist nun der, welcher sich auf dem Lande eine Frau ausgesucht hat, aus Furcht, eine aus der Stadt möchte ihn zum Hahnrey machen. Er ist den Tag vorher mit seiner Frau in die Stadt gekommen, wegen eines Proceßes und wegen der Verheyrathung seiner Schwester. Er war auch mit seiner Frau, des Tages vorher schon in der Komödie gewesen; und so sehr er sich daselbst auch mit ihr verborgen gehalten hatte, so hatte ihn Horner doch bemerkt; worüber Pinchwife schon halb rasend wird, weil er weis, was Horner für ein Zeisig ist, und die ausgesprengte Nachricht von seiner Unfähigkeit noch nicht gehört hat.

*

Methinks Wit is more necessary than beauty; and I think

no young Woman ugly that has it; and no handsome Woman agreeable without it.

Pin. 'Tis my maxim, he's a Fool that marries, but he's a greater that does not marry a Fool; what is wit in a Wife good for, but to make a Man a Cuckold?

Hor. Yes, to keep it from his knowledge.

9. Mrs. Margery Pinchwife, dieses nun ist die Person, von welcher das Stück die Benennung führt. Einfältig, ohne Erziehung, ohne Welt; und die ihren Mann nur liebt, weil sie bis jetzt noch keinen gesehen hat, den sie lieber lieben möchte.

10. Mrs. Alithea. Die Schwester, des Pinchwife, welche mit Sparkishen versprochen ist. Ein Frauenzimmer von freyer Erziehung, und gleichwohl von tugendhaften Gesinnungen als Mrs. Margery, welche ihren Mann in aller Einfalt zum Hahnrey macht. Sie hatte sich das erstemal, da sie in der Komödie gewesen war, schon in die Schauspieler verliebt. Sie will deswegen wieder hingehen, und da ihr der Mann die Gefahr vorstellt, und ihr entdeckt, daß sich schon das erstemal ein Narr (Horner) in sie verliebt habe, so wird sie noch neugieriger, und will mit aller Gewalt wißen, wer es sey, ob er artig sey und dergleichen.

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Mrs. Pinch. Well, but pray Bud, let's go to a Play to night.

Mr. Pin. 'Tis just done she comes from it; but why are you so eager to see a Play?

Mrs. Pin. Faith, Dear not that I care one pin for their talk there; but I like to look upon the Player-men and wou'd see, if I cou'd, the Gallant you say loves me; that's all dear Bud.

Da endlich Mrs. Pinchwife darauf besteht, daß sie wenigstens. ausgehen will, so entschließt sich der Mann, sie als Mannsperson zu verkleiden, und sie für ihren Bruder ́ auszugeben.

Ueber das Heldenbuch.

Angefangen den 23sten Februar 1758.'

§. 1.

Ueber die verschiednen Ausgaben dieses Heldenbuchs will ich mich nicht einlassen. Grabener hat alles gesammelt, was Köhler, Placcius, Vogt, Horn und Andre davon angemerkt haben. Ich habe mich bey meiner Untersuchung der Ausgabe von 1560 in klein Folio bedient. Hier ist ihr Titel:

Das Heldenbuch. Welchs auffs new corrigirt und ge-
bessert ist, mit schönen Figuren geziert. Gedruckt zu
Frankfurt am Mayn, durch Weygand Han und Sygmund.
Feyerabend.

Sie hat 187 Blätter, und jede Seite zwey Spalten. Ich wäre vielleicht begieriger gewesen, eine ältere aufzutreiben, wenn nicht verschiedne Stellen, die ich aus der allerersten hier und da angeführt gelesen, mich genugsam hätten erkennen lernen, daß die alte schwäbische Sprache auch in der allerersten schon große Veränderungen erlitten habe.

§. 2.

Es muß noch eine andre alte Sammlung von Heldenliedern unter

1 Lessings Leben, nebst seinem noch übrigen literarischen Nachlasse, TH. III. (1795), S 3. In der Vorrede S. X sagt der Herausgeber Ge. Gust, Fülle born „Sie (die Fragmente einer Untersuchung über das Heldenbuch) stehen in einem dicken Hefte, und sind vom 23ften Februar 1758 batirt.“

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diesem Titel existiren; denn Köhler in der Untersuchung vom Theuerdank fagt: Aliam collectionem heroicarum cantionum, a priori prorsus diversam, vulgo tamen ignoratam, ex bibliotheca sua instructissima nobis obtulit D. Godofredus Thomasius Archiater Norimb., anno 1477 absque loci mentione excusam.

§. 3.

Morhof, Köhler, Frisch, Wachter, Gottsched, welche dieses unsers Heldenbuches gedenken, machen uns alle so verwirrte und undeutliche Begriffe davon, daß sie sich schwerlich die Mühe können genommen haben, es ganz zu lesen.

§. 4.

Der Herausgeber hat es in vier Theile getheilet, deren Ueberschriften. diese sind:

Erster Theil sagt von Keyser Ottnitten und dem kleinen König Elberich, wie sie mit grosser Gefahr über Meer in der Heydenschaft eim König seine Tochter abgewunnen (und wie er Sie ihm zu einem Ehelichen Gemahl vermähelen liesse.)

Ander Theil meldet von Herr Hugdieterichen und seinem Sohn Wolffdieterichen, wie die umb der Gerechtigkeit willen, offt den troftlofen Leuten haben hülff mit ihren trefflichen Thaten gethan, neben andern kühnen Helden, so ihnen in nöthen beygestanden seyn. Dritt Theil zeigt an, vom Rosengarten zu Worms, der durch Crim

hilten, König Gibichs Tochter ward gepflanzt, dardurch nachmals der mehrer theil Helden und Rysen zu abgang kommen, unnd erschlagen find worden.

Im vierdten Theil wird gemelt, von dem kleinen König Laurin,

dem Gezwerge, wie er seinen Rosengarten mit so grosser mannheit und mit Zauberey umbgienge, biß er zuletzt von den Helden bezwungen ward und ihr Gaukelmann seyn mußt, (Mit sampt andern_kurßweiligen Historien, Im andern Theile dieses Heldenbuchs verfaßt, welches auch in sein sonderliche beschreibungen underschiedlich ist geordnet worden.)

§. 5.

Allein der Herausgeber ist ein höchst unwissender Mann gewesen. Er hat dreh Gedichte, die alle drey völlig von einander unterschieden sind, und allem Ansehen nach auch dreh unterschiedne Verfasser haben,

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