Löwen. Das Glück der theuren Söhne ja Nicht selber zu verscherzen. Nicht für den Staat, auch nicht fürs Feld Muß euer Schnchen lernen. Wisst: euer Dorf ist ihm die Welt, Sollt' er sich draus entfernen? Was soll sich Frißchen mit Latein Schläft nur das Junkerchen gesund; Ein Held zu seyn, erfordert Muth, Doch dürftet euer Sohn nach Blut, Er hehe manches wilde Schwein, 1 Doch soll er ja auf kurze Frist So schickt ihn an den Hof und wisst, Hof Damen zeigen ihm die Spur Galant und feiner Sitten; Denn hier wird von der Landfigur Kein Ueberreft gelitten. Drum, gnåd'ge Mütter, denket ja Weir adlicher und größer; Sonst gehts, wie Hannsens Frau Mamá, Euch allen auch nicht besser. Schie Schiebeler. Schiebeler. S. B. II. S. 88. Auch seire, meistens scherzhaften, und mythologischen Romanzen, deren erste Sammlung schon 1767 erschien, und die am vollständigsten in seinen von mir zu Hamburg 1773 herausgegebenen auserlesenen Gedichten befindlich sind, zeichnen sich unter allen seinen poetischen Arbeiten am vortheilhaftesten aus, nur wåre ihs nen mehr Leben und Leichtigkeit des Vortrages zu wüns schen. Pandore. Ich will euch singen, was ich einst, Prometheus war in Griechenland Ein weitberühmter Töpfer. Ein Mädchen formte seine Hand Schön, wie nur immer ein Poet Sich seine Phillis bilder, Prometheus bat den Jupiter, Die Schie zu beleben. Allein, ihm wollte Zevs das Glück, Er wird voll Zorn, und rüstet sich Klimmt, Licht zu holen, himmelan, Kehrt glücklich mit dem kühnen Raub Nach seiner Wohnung wieder, Und treibt dem Bilde, das er schuf, Die Glut in alle Glieder. Sie lebt. Nichts kann Prometheus Glück, Nichts sein Vergnügen mehren, Nun, ruft er, siehst du, Jupiter, Man könne dein entbehren! Dies hörte Zevs, von Grimm entbrannt, Und sann auf nichts als Rache, Und stellt sich freundlich, daß er sie Noch schreckenvoller mache. Er kommt, das Mädchen selbst zu sehn, Mit seinem Götterchore; Sie brachten ihr Geschenke mit, Und nannten sie Pandore. Ein schönes Buch gab Pallas ihr Und Venus eine Rose; Saturnia das Hausgeråth, Zevs eine güldne Dose. Prometheus sah dies alles an, Und merkte Jovens Tücke; Kind, sprach er, diese Büchse droht Verderben unserm Glücke. Bei unsrer Liebe schwöre mir, Sie unberührt zu lassen. Sie schwur: Ich rühre sie nicht an, Viel eh will ich erblassen. Sie ließ drei ganze Tage lang Die Dose ruhig stehen. Am vierten aber fühlt sie Lust, Sie näher zu besehen. Schiebeler. Die Schiebeler. Die schöne Urbeit! wie das Gold Dies bliebe, weils ein Mann gebeut, Was wohl darin verborgen liegt, Sie nimmt sie auf, fie legt sie weg, Doch endlich fiegt der heiße Trieb; Sie reisst den Deckel plöhlich ab, 1 Und mit der Gluth, die sie verzehrt, Verbreiten auf die Erde Sich Hunger, Krankheit, Krieg und Tod, Auch flog ein wilder Schwarm heraus Von Lastern aller Arten: Die Wolluft und die Trunkenheit, Die Würfel und die Karten. Dies sind der schndden Neubegier Beklagenswerthe Früchte. Ihr lieben Weiber, bessert euch Geißler. Geißler. Ich weiß von ihm und feinem Aufenthalte keine Nache richt zu geben; und selbst Hr. Meusel hat davon nichts ausfindig machen können, sondern nennt ihn bloß als Vers fasser der zu Mietau, 1774. 8. herausgekommenen Ros manzen, deren dreizehn find, alle von komischer Wendung, und nicht ohne glückliche Züge und treffenden Wig. Der Stof ist meistens mythologisch. |