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Conf. auch Goldsmith. Des Vill. 74: And rural mirth and manners are no more. Lautmalend ist auch die stelle Des. Vill. 42: But, choked with sedges works its (brook) weedy way. (Auf diese beiden stellen macht Wolff in seiner ausgabe bei Weidmann aufmerksam.)

>>In durchaus verschiedener richtung wird die alliteration auch angewandt, um der sprache nachdruck und kraft zu verleihen; selbstverständlich begegnen wir dann besonders harten lauten und lautgruppen (k, p, t, cr, pr, tr etc.). Auch zur komik wird die alliteration namentlich von Moore verwandt.

Es ist sehr leicht, beispiele über alliteration beizubringen, und jeder wird sich solche notirt haben. Ich will am schlusse dieser besprechung, von anderen absehend, diejenigen anführen, die ich mir aus einem viel gelesenen gedicht, Scott's Lady of the Lake, aufgezeichnet habe: want and woe; mountain and the moor; moor and moss; form and face; hawk and hound; fair and free; dale and down; tower and town; friend and foe; dingle and dell; field and forest; bank and brae; fire from fint; blows and blood; hill and heath; jest and jeer; fate and fear; danger death; fear and fate; in dread in danger; the mavis and merle; wood and wold; bank and bourne; crag and cliff; through copse and cliffs; in food and fire; ere bow we bend; stone and stock; the watch and ward; from lack of food and loss of strength. Dies sind lauter consonantische alliterationen; ebenso kommen häufig vocalische vor.

Das gebiet der alliteration ist gerade im Englischen ein besonders interessantes, und ich kann die Seitz'sche arbeit als eine umfassende und gründliche in jeder hinsicht auf das wärmste empfehlen.

HALLE a./S. im oct. 1884.

Ernst Regel.

Max Wagner, The English dramatic blank-verse before Marlowe. Theil II. Programm-abhandlung der städtischen höheren bürgerschule zu Osterode in Ostpreussen. Ostern 1882. Osterode, Ostpreussen 1882. (1882 programm no. 22.)

Wagner's arbeit bildet den schluss seiner im jahre 1881 veröffentlichten programm-abhandlung, welche wir in bd. V dieser zeitschrift (s. 457 f.) besprochen haben. Da dieser zweite theil in der anlage und ausführung durchaus dem ersten entspricht, mit dem er gleichzeitig entstanden ist, so theilt er auch die früher von uns hervorgehobenen vorzüge und schwächen desselben, auf welche wir hier nicht nochmals zurückzukommen für nöthig halten.

Gascoigne's Jocasta und andere von Schröer (Anglia IV, p. 1 ff.) herangezogene proben vor-Marlowe'scher dramatischer blankverse-dichtungen sind Wagner unzugänglich geblieben. Nur die beiden dramen Tancred and Gismund und The Misfortunes of Arthur bilden hier den gegenstand einer 24 quartseiten umfassenden metrischen specialuntersuchung, die trotz des früher hervorgehobenen veralteten standpunktes, von welchem sie ausgeht, doch sehr viel brauchbares material enthält.

Da aber das erstefe dieser beiden stücke erst nach dem erscheinen des Tamburlaine die blankverse-form erhielt, das zweite möglicherweise schon von dem Marlowe'schen stück beeinflusst wurde, so sind Wagner's metrische untersuchungen über diese beiden dramen nicht so sehr für die beschaffenheit des blankverse vor Marlowe, als vielmehr für die entwickelungsgeschichte dieses metrums überhaupt von werth.

WIEN.

J. Schipper.

MISCELLEN. ·

BEMERKUNGEN ZUM 'LOB DER FRAUEN'
(Engl. stud. VII 101 ff.).

1. Dem gedichte fehlt der anfang, und der herausgeber bemerkt ganz richtig, dass sich weder aus dem zustande der hs., noch aus dem inhalte feststellen lässt, wieviel ausgefallen ist. Aber wir haben hier einen anhalt, den, sich der herausgeber hat entgehen lassen: er hat nicht beachtet, dass wir es mit einem carmen secundum ordinem litterarum alphabeti zu thun haben (vgl. unten die bemerk. 17 und 18). Da nun die erste vollständig erhaltene strophe mit Canfängt, muss die vorhergehende, von der nur die letzten fünf verse übrig sind, mit B begonnen haben und dieser natürlich noch eine mit dem anlaut A vorangegangen sein. Freilich ist die möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass dem eigentlichen gedicht noch eine kurze einleitung vorangeschickt war: aber abgesehen von einer solchen fehlt dem gedicht nur die erste strophe und die ersten sechs verse der zweiten.

2. V. 12 f. heisst es von den frauen: Chosen þai be to mannes fere, O nizt in armes for to wende. In der anmerkung belegt der herausgeber die redensart in armes for to wende auch anderwärts und giebt ihren sinn an als: '»mit armen zu umschlingen«, sc. von seiten des mannes'. Ich zweifle aber, ob sich das sprachlich rechtfertigen lässt, und meine, dass wende hier 'sich begeben, gehen' bedeutet; vgl. nhd. komm in meine arme, altn. koma á arm einum bei Vigfusson

s. v. armr.

3. v. 45 f. Feir and swete is wimannes viis, pe man, þat wil hem wele bihold. Der herausgeber bemerkt zu v. 46: 'pe man ist als dativ anzusehen'. Haben wir hier nicht vielmehr den ursprünglich auf einer anakoluthie beruhenden gebrauch eines relativsatzes statt eines conditionalsatzes anzunehmen? Vgl. meine anm. zu Guy 669 f. und Mätzner II2 29. III 2 560.

4. v. 49 verwandelt der herausgeber im reime auf viis, riis, priis das überlieferte tretus in tretis: ist nicht vielmehr tretiis zu schreiben?

5. v. 73 ff. Frauenrede erhebt des mannes herz, dop his hert rise on hey, So clot, pat lip in clay yclong So sore. Der herausgeber bemerkt zu v. 74: 'pat bezieht sich natürlich auf hert, nicht auf clot'. Ich möchte meinen, dass der zusatz in clay die beziehung des relativsatzes auf hert unmöglich macht: andererseits aber sehe ich keinen grund, weshalb er nicht zu clot gehören sollte: das herz des mannes, bevor frauenrede es erhebt, gleicht einem 'erdkloss, der in der erde so sehr vertrocknet liegt'.

6. v. 85. Es ist unmöglich, die frauen nach gebühr zu loben; deshalb will der dichter nicht erst ein solches werk anfangen, þat neuer man no mizt acheue To pende. Die handschrift hat aber in (oder ni) cheue st. acheue. Die änderung ist unbedeutend und ergiebt einen guten sinn, ich halte sie aber für überflüssig. Ich übersetze das überlieferte pat neuer man no mizt in cheue to pende, indem ich in zu dem relativum þat ziehe: 'in welchem nie jemand zu ende kommen konnte', 'mit dem nie jemand fertig werden konnte'.

7. v. 92 f. Wenn Jesus nicht von Maria geboren worden wäre, so were alle pis world forlore. For it is a þing, þat berep rizt Atvix pe crop and pe more. Amid pe tre pe frout was pizt u. s. w. Man kann die zwei verse zwischen den punkten nicht wohl anders übersetzen, als der herausgeber: 'denn es ist ein ding, welches frucht trägt zwischen der wurzel und der krone'. Er meint, dass diese umschreibung des begriffes 'baum' erst durch v. 95 verständlich werde; 'daher v. 93 it is, womit pe tre schon vorausgenommen wird'. Aber es bliebe immer noch zu erklären, wie for hier passt. Ich glaube, dass it is der zusatz eines schreibers ist: lassen wir es weg, so gewinnt zugleich auch der rhythmus des verses. Es ist dann natürlich auch der punkt hinter forlore zu tilgen: elles were alle pis world forlore For a þing, þat berep rizt u. s. w. 'wegen eines dinges, das' u. s. w.

tour.

8. v. 100 f. Liif is alle in woman laft, And chosen þai be for trister in Der herausgeber bemerkt zu v. 101: 'Das wort trister kenne ich blos in dem sinne von »falle des jägers«, was hier gar nicht passt'. Diese angabe der bedeutung von trister beruht wohl aber nur auf einem versehen: trister ist nach Halliwell (vgl. auch Stratmann) 'a post or station in hunting', also 'stand (bei der jagd)', und vielleicht lässt sich unsere stelle so verstehen: 'und gewählt werden sie zum stand im thurm', d. h. die männer halten sich gern bei ihnen auf.

9. v. 104 hat der herausgeber das überlieferte leuely in louely verwandelt. Ich sehe keinen grund zur änderung: beide wörter sind ja gleichbedeutend. Wenn auch Stratmann nur zweisilbige formen des ae. lêoflîc (mit f: lefli u. s. w.) belegt, so zeigt doch z. b. auch Gen. & Ex. die zerdehnte form (mit u) in leuelike. Bei dieser gelegenheit will ich bekennen, dass ich v. 106, zu dem der herausgeber nichts bemerkt, gar nicht verstehe.

IO. v. 115 ff. Of hem (den frauen) it springep day and nigt Swete morseles, pis lond to fede, Frout þat is so michel o mizt Men yarmed stef on stede And strong. Die bemerkung zu v. 118 lautet: 'Men ist blos erklärbar, wenn man es als dativ nimmt. Aber wahrscheinlich ist davor For ausgefallen.' Ich glaube aber, dass men parallel mit morseles und frout steht, also ein komma hinter mizt zu setzen ist: die lieben (oder süssen) stücke (oder bissen), dies land zu nähren, die von den frauen kommen, die frucht, die so mächtig ist, sind die kinder, die schliesslich heranwachsen zu men yarmed stef on stede. Nachwuchs erhält das volk am leben, er kann also als nahrung des landes bezeichnet werden.

II. v. 122 ff. Note of þe niztingale Ysett at nouzt in time of May, No oper foules gret and smale, þat sit and singen her lay, Ozaines a foule, þat sit in sale Wip outen cage yclad in say: Hir note abatep mannes bale u. s. w. (v. 129 1. þat st. pat). Zu v. 123 bemerkt der herausgeber: 'Die nachtigall hört bekanntlich im mai auf zu singen'. Ich glaube aber, dass setten at nouzt ebenso wenig aufhören lassen' bedeuten kann, wie ne. to set at nought. Dazu kommt, dass bei dieser auffassung des verses im folgenden eine anakoluthie angenommen

werden muss. Zu v. 128 lesen wir: 'Der dichter fällt in dieser strophe aus der construction; statt nach v. 127 fortzufahren: »könnten sie aufkommen, sich hören lassen, ändert er plötzlich das subject' u. s. w. Wir bekommen aber eine durchaus regelrechte construction, wenn wir in v. 123 Ysett trennen in Y sett: 'den gesang der nachtigall achte ich für nichts im mai und ebenso den anderer vögel gross und klein gegenüber einem vogel' u. s. w.

12.

v. 127 habe ich unter II so citirt, wie ihn der herausgeber hergestellt hat: Wip outen cage yclad in say. In der hs. steht aber nicht yclad, sondern cũ (oder oi) clad . yclad passt natürlich an sich ganz gut, aber es ist nicht abzusehen, wie aus y etwas, was, wie cũ, aussieht, werden sollte. Ich möchte daher vorschlagen zu lesen euer clad: undeutliches e kann leicht c scheinen, und er in euer wird in der Auchinleck-hs. häufig durch einen kurzen strich über u bezeichnet.

13. v. 135 f. Of al bales þai be bote, To help a man of vncoupe wo. Zu den beiden letzten wörtern bemerkt der herausgeber '= » seltenes leid, selten vorkommende krankheit, darum schwer zu heilen.' Aber uncoup ist nicht 'selten', sondern 'unbekannt', 'seltsam'. Der dichter kann auch nicht sagen wollen, dass die krankheit, von der er spricht, selten vorkommt oder schwer zu heilen ist; denn es ist offenbar an dieser stelle nur liebesleid gemeint.

14. v. 149. Alle his wittes pei he chace mit der anmerkung: 'chace heisst hier wohl zusammenjagen, zusammennehmen«.' Aber bedeutet denn chace 'zusammenjagen'? ich möchte lieber die hier nothwendige bedeutung für das wort zu gewinnen suchen, indem ich von 'jagen' ausgehend, weiterhin 'hetzen', 'abhetzen' annehme.

15. v. 159f. Hem, þat schende gode wiman, þat ioie of hem in erpe is most. Dazu bemerkt der herausgeber: 'Für þat ioie of hem erwartet man vielmehr þe ioie of whom'. Aber þat . . . of hem ist = ne of whom; s. anm. zu Guy

181-2.

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16. v. 177 ist doch zu interpungiren: Spice, wip schip in time of pes pat com sailand out of þe soupe: bei der interpunktion des herausgebers (comma erst hinter schip) schwebt wip schip in der luft.

17. v. 199. Der herausgeber hat geschrieben (es ist der anfang einer strophe): Bontable is womannes pouzt, It stikep per pai han it sett. Er bemerkt aber: 'Für B könnte auch V gelesen werden'. Mir scheint es aber unzweifelhaft, dass wir den ersten buchstaben als V lesen müssen. Die nächste strophe, die zwanzigste nach des herausgebers zählung, fängt mit dem worte Christ an, dessen Ch aber durch X ausgedrückt wird: hier ist also der buchstabe X im anlaut. Das erste wort in str. 21 ist þei: das p steht hier für y, da die zeichen für þ und y oft ganz gleich gemacht werden; man vgl. damit den umstand, dass in dem ABC Poem on the Passion of Christ bei Furnivall, Political, Religious, and Love Poems (s. 249 v. 176) die strophe für den buchstaben z mit zet ne. yet anfängt, da z und 3 in vielen handschriften nicht geschieden wurden. In unserem gedichte aber fängt die z-strophe (XXII) mit Zabulon an. Wir haben also in den strophen II-XVIII die buchstaben c-t vertreten, in den strophen XX-XXII x, y, z: also kann strophe XIX nur mit v anlauten. Mit Vontable wüsste ich allerdings nichts anzufangen: aber n und u sind nicht immer mit sicherheit zu scheiden: so las Laing v. 95 und 117 front statt des vom sinn verlangten frout. Ich lese daher Voutable 'votivtafel': dieses wort kann ich freilich sonst nirgends nach

weisen; vgl. aber ne. votive tablet. Mir scheint, dass so auch v. 200 erst seinen vollen sinn erhält, den er bei des herausgebers erklärung des sonst im Englischen auch noch nicht belegten bontable = afrz. bontaule nicht hätte: »eine votivtafel

ist frauensinn: er haftet, wo sie ihn hingesetzt haben«. Das tertium comparationis ist das verharren an demselben ort.

18. v. 243. Der herausgeber liest: þei y were as douhti a swai[n], wobei er þei y statt þ y in der handschrift gesetzt hat. Es fragt sich aber, ob die stelle nicht anders zu bessern ist. In dem unter 17 angeführten ABC Poem folgt auf die z-strophe noch eine ampersand-strophe (vgl. Murray s. v. ampersand, Palmer Folk-Etymology s. 8 f.): & is to seyn u. s. W. Ich vermuthe nun, dass das grosse þ in der handschrift fälschlich an die stelle eines grossen abkürzungszeichens für And gesetzt ist, das damals eine dem þ weit ähnlichere gestalt hatte, als das jetzt übliche &. And passt hier ebenso gut, wie pei. Ich möchte nun weiter meinen, dass auch die ersten buchstaben oder wörter der noch folgenden 7 strophen irgend welche bedeutung hatten. Amen v. 265 an der spitze der strophe XXV scheint das vorhergehende abzuschliessen: deshalb liegt es nahe Est v. 254 am anfange von str. XXIV als vertreter des zeichens zu nehmen, das in lateinischen handschriften so häufig vorkommt, dass es leicht in's alphabet aufgenommen werden konnte. Von den letzten 5 strophen aber sind leider nur die erste und letzte am anfang (Place und Leuedi) unverstümmelt, weshalb sich nicht sagen lässt, warum der dichter nicht die Amen-strophe die letzte sein liess.

19. Auf sichere ergänzung aller lücken am ende wird man wohl verzichten müssen, aber hier und da dürfte noch einiges, was wahrscheinlich oder wenigstens möglich ist, zu finden sein. Ich will hier vorläufig meinen versuch die str. XXIII wieder herzustellen mittheilen; was der herausgeber schon ergänzt hat, steht in eckigen klammern; meine zuthaten, die mir keineswegs alle unanfechtbar scheinen, sind cursiv gedruckt.

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Die ergänzung des letzten verses setzt voraus, dass das, was hinter y noch erhalten ist und was der herausgeber als t oder 1 genommen hat, der erste strich eines n sein kann.

20. Zum schluss möchte ich mir einigen zweifel auszusprechen erlauben, ob es dem dichter mit dem lob der frauen ganz so ernst war, wie der herausgeber s. 102 meint. Mir scheint alles, so zu sagen, in ironie getaucht. Das hauptargument, dass man die frauen loben müsse, weil Maria eine frau war, ist an sich schon komisch, und, dass der dichter sich dessen vollkommen bewusst war, scheint mir mit sicherheit daraus hervorzugehen, dass er nicht müde wird, es immer wieder vorzubringen. Dann beachte man, wie der dichter die jungfrau

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