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iniquite 5/8. infyrmyte 1/882. maieste 1/252. iourne 4/138. syngulerte 8/604. suttelte 4/209. solemnyte 1/914. etc.

2) Der afrz. -laut in betonter silbe wird im Me. zum unround vowel ê, da der round vowel ô dem Me. fehlte. Bei Bok. findet sich dieser laut nur in meue (lat. movere): releue 8/840. preue (probare): leue Pr. 111. 1/1063. 6/687. 8/169. 8/927. 10/213. repreue: beleue 4/13. 9/906. 13/879. remeue: releue 1/512. preue: meue 10/445. etc. Diese beiden verben kommen bei Bok. auch noch in einer form vor, auf welche das Ne. zurückgeht. Es hat hier also eine zweimalige herübernahme des franz. wortes in's Englische stattgefunden: einmal in der form des sing. praes. afrz. prueve, me. prêve, dann noch in der form der 1. 2. plur. praes.: afrz. provons, me. prove, ne. prove. (Vgl. unten frz. ô.)

2) (mid back round vowel).

Ae. wird bei Bok, meistens wiedergegeben durch oo, seltener durch o-e. Der laut wird, wie die reime mit dem aus ae. u entstandenen me. u (s. o. ae. u) wahrscheinlich machen, wenn nicht schon der high vowel des Ne., so doch sicher ein diesem sehr nahe kommender laut gewesen sein. Es sprechen jedoch noch einige zeichen dafür, dass wir wirklich den high vowel für Bok.'s sprache annehmen dürfen. Dies sind einmal die reime von ae. mit afrz. û-laut: doon (ge)don): deuocyoun: noon (nôn): deuocyoun 13/188. doon (ze)dôn): tuycyoun 10/870. Afrz. û (s. u.) war ins Me. als langer u-laut gedrungen; die reime fordern also auch hier für die entsprechung von ae. ô den u-laut. Dass das ae. me. ô in der sprache Bok.'s eine wandlung erlitten haben muss, wird ferner bewiesen durch die absolute trennung von me. ō (aus ae. a) und dem aus ae, ô entstandenen laut. Diese beiden reimen bei Chaucer noch häufig mit einander, wie folgende reime zeigen: i-doon: anoon II, 32, 168 (in) der ausgabe von Morris). doon: goon II, 82, 1797. allone: doone II, 109, 357. doon: oon II, 120, 25. sone: throne II, 78, 1671. lore: pore (ne. poor) II, 266, 228. forsothe: bothe III, 34, 167. etc. Diese wenigen beispiele werden genügend darthun, dass in den südlicheren dialekten ae. ô noch um 1400 seinen werth als mid vowel gehabt haben muss. Um 1450 sehen wir im mittelland eine strenge scheidung der verschiedenen o-laute durchgeführt, die sicher auf eine lautliche entwicklung des ô zu u schliessen lässt: in den ca. I 1000

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versen der legenden Bok.'s findet sich kein einziger fall, in dem me. offenes ō und me. geschlossenes ô reimen. K. Böddeker (cf. Engl. stud. II p. 353 ff.) weist nun für die nordhumbrische Benedictinerregel aus dem anfang des 15. jahrh. sowie schon für R. Rolle de Ham pole (gest. 1349) in dessen Pricke of Conscience ebenfalls den erfolgten übergang von ae. me. ô zum high vowel u nach. Es fand demnach dieser lautwandel statt in Yorkshire bereits in der ersten hälfte des 14. jahrh.; im mittelland sehen wir ihn dann um die mitte des 15. jahrh. vollzogen, während er im süden erst bedeutend später eintrat. Die folgenden schreibungen bei Bok., die ausser reim auftreten suth (ae. sôp) 5/101. 10/632. suthly (ae. sôplice) 3/278. 4/170. 4/313. 5/327. 6/431. 6/524. 7/200. 8/1132. 9/270. suthfastnes 6/273. forsuk pt. 4/191. 5/68. 8/356. 13/39. tuk pt. 4/137. tuke pt. 4/264. stude pt. 13/206, deuten ebenfalls auf einen u-laut hin, der in diesen wörtern gesprochen wurde. Es scheint mir nach dem vorhergehenden nicht mehr zweifelhaft, dass in Bok.'s sprache ae. me. ô zu u geworden war. - Ae. ô, entsprechend der übrigen germanischen dialekte, steht bei Bok. in folgenden reimen: good (ae. zôd): blood (ae. blôd) 1/109. 5/36. flood (flôd): good 9/1030. fote (fôt): bote (bột) Pr. 153. foot: boot 4/153. book (bốc): looke (lôcian) 2/611. rote (rôt): soote 2/109. soote: foote 9/522. soote: foote 9/522. wood (wôd): stood (pt. stôd): mood (môd) 1/288. etc. Denselben vocal zeigen die praeterita der a—ô ablautsreihe: stood (pt. stôà): good: blood 1/742. stood: blood 10/77. took, pt.: brook (brôc) 11/627. tok, pt.: Bolyngbroke (-brôc ?) Pr. 219. awoke (pt. âwôc): toke 2/550. awook pt.: look (lôcian) 6/633. etc. Ae. entspricht ferner westgerm. â aus germ. ê vor nasalen (cf. Sievers, Ags. gramm. § 68). soon (ae. sôna): doon 5/246. sone: bone (ae. bôn) 12/123. soone: boone 9/1022. u. ö. — Ae. ô im auslaut zeigen folgende reime: doo (dôn): to (tô) 1/1040. doo: perto 5/202. etc. Die lautgruppen ae. -ôw, -ôz, -ôh und -ôht werden unten bei den resp. consonanten besprochen.

Romanische wörter.

Afrz. geschlossenes hochbetontes o fiel mit dem aus ae. ô entstandenen me. ô zusammen, das bei Bok. zum high vowel u geworden war. Es findet sich im reim mit der fortsetzung von ae. u. approue: loue 13/755. reprove: loue 1/153. 6/227. profe: lofe 9/466. loue: proue 10/127. 10/379. proue: loue: aboue 7/240. etc.

3) έο.

Ae. to, entsprechend germ. eu, got. iu, fällt im Me. zusammen mit der fortsetzung des ae. ê, d. h. es hat im Me. einen langen geschlossenen ê-laut. In der schrift wird es dargestellt durch ee, e-e, im auslaut durch e. Es reimt mit me. offenen e. Im übrigen giebt es keinen anlass zu bemerkungen. Von den zahlreichen reimen nur einige: kne (cnéo): she 3/489. tre (tréo): cyte 5/190. tre: degre 4/338. thre (drto): be (béon) 1/804. kne: the (de) 1/544. kne: eternyte: me 1/589. tre: iourne: be 1/826. ble (bléo): he 5/372. 9/716. thre: degre: me: se (sa) 8/292. seke (séoc): seke 2/597. meke (anord. miukr; Orm. meoc.): seke (sêcean) 6/33. breest (bréost): lest (lâst) 11/425. dere (déore): chere 4/103. 6/419. stere (stéoran): preyere 13/1056. dere: appere: chere: fere 3/378. crepe (créopan): wepe (wêpan) 8/448. 13/568. krepe: kepe 6/150. beet (pt. plur. béoton): feet (ae. plur. fêt) 7/99. whele (hweot): deel (dal) 3/377. whele: weel (adv.) 13/635. lese (léosan): chese (céosan) 10/695. 11/183. 13/803. etc. Ae. to, durch contraction entstanden (cf. Sievers, Ags. gramm. § 40), zeigt sich in folgenden reimen: fre (ae, fréo): me 1/680. fre: see (séon) 1/223. fre: she: be 1/274. fle (fléon): we 3/806. fle: me 8/1295. 10/409. fre: me: tre 1/889. fre: fle 11/435. fle: tre: cheryte 8/710. fle: be: maieste 1/252. fle: se: me: degre 13/996. fle: kne: she: oportunyte 13/116. seen: been 10/813. seen: quen (quên) 9594. been: quen 9/558. etc. Die lautgruppe ae. -low siehe unter w.

c) Hochzungen-vocale (high vowels).

1) ↑ (high front unround vowel).

Ae. ↑ bleibt im Me. derselbe laut, Bok. bezeichnet ihn mit y; ganz vereinzelt, und dann auch nur in unbetonter silbe, wie es scheint, schreibt er i. Ae. ŷ und ae. î waren im laut zusammengefallen, indem jenes durch unrounding zum -laut wurde; für beide trat dann in spätmittelenglischer zeit die schreibung y auf, die eben nichts anderes als ausdrücken soll. Ae. me. î reimt mit den entsprechungen von ae. ŷ und rom. i.

1) Ae. entspricht der sämmtlichen germanischen dialekte: abyde (âbîdan): wyde (wîd) 1/502. tyde (tîd): wyd: hyde (hŷdan) 5/205. pyne (pin): uirgyne 4/309.

wŷf (wîf): lyf (lîf) 2/627.

8/1022. wyfe: lyfe 5/55. lyf: stryf (afrz. estrif) 1/718. syde (sîde): glyde (glidan): hyde 1/414. syde: provyde 4/99. besyde: tyde: cryde (pt. von crien, afrz. crier) 1/344. shryne (inf. zu ae. scrîn): virgyne 1/795. wryte (wrîtan): visyte Pr. 119. wryte: endyte Pr. 73betyde: abyde: prouyde 2/455. syde: pryde 9/432. ryde (rîdan): pryde 11/575. syde: dyuyde 11/219. wyde: guyde 10/21. abyde: glyde 10/323. slyde (slidan): syde: hyde 6/326. smyte (smîtan): delyte: respyte 1/4. 10/149. wryte (wrîtan): endyte: vysyte 6/2. Ueber reime wie smyte: bryht (ae. briht): myht (miht) 5/254. etc. siehe unter h. myle (ae. mil): Cecyle 10/193. 12/81. myle: whyle (hwil) 9/1036. whyle: Marsyle 8/1148. In yhs (is): wyhs (ae. wis) 10/457 sowie in whyhs (ae. wîs): pryhs frz. Pr. 55; wyhse (ae. wîs): wyse (ae. wîse) 3/705 ist h jedenfalls stumm, vielleicht ist es als längenzeichen gebraucht (vergl. Horstmann, Ausg. des Bok., p. XII) [s. u. h]. ryse (rîsan): wyse (wîse) 2/398. 13/736. wyse: deuyse 2/130. wyse: baptyse 1/558. 4/254. wyse (wise): gyse (afrz. guise): deuyse 1/126. wyse (subst.): guyse 1/132. ryse: deuyse 2/564. wyse: ryse: guyse: deuyse 13/892. gryse (zrîsan): acomplyse: wyse 3/746. shyne (scînan): illumyne: dyuyne 6/340. ryme (rîman): tyme (tîm) 13/1075. 8/69. tyme: cryme 8/471. tyme: prime 9/428. lyue (lif): dryue (drîfan): dyscryue 8/766. myn: Mawdelyn 8/1101. etc. 2) Ae. î, entstanden aus älterem i vor nasalen +tonloser spirans, mit ausfall des nasals (Sievers, Ags. gramm. § 185): me. fyue (ae. fîf, got. fimf): dryue Pr. 159. 1/980. 4/421. fyue: lyue 9/1056. fyue: descryue 8/1. etc. 3) Ae. ↑ ist dehnung von ae. ¿ a) im auslaut (cf. Sievers, Ags. gramm. § 121) by (ae. bi, goth, bi): yerly 2/440. etc., b) vor nd, und als gedehnt bezeugt durch Orm's schreibungen findenn, bindenn, kinde, minde (dagegen aber bihinndenn). Von den zahlreichen reimen bei Bok. nur wenige: fynde (fîndan): kynde (cynde) 1/41. behynde: kynde: fynde 2/434. fynde: behynde 2/618 u. ö. Die lautgruppe ae. -ôg siehe unter 3.

Romanische wörter.

Mit dem ae. ↑ fielen zusammen die afrz. i in der tonsilbe, indem diese stets im Me. i ergeben. Die schriftliche bezeichnung ist ebenfalls y. Afrz. ↑ steht im reim mit ae. ↑ und ae. ŷ. Die zahl der hierher gehörigen reime ist ausserordentlich gross. Da jedoch im allgemeinen nichts zu bemerken ist, so mögen einige beispiele genügen: prouyde: betyde: abyde 2/455. prouyde: syde 4/99. guyde: syde

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zur be

6/120. guyde: besyde 5/196. Neben dem inf. guyde aus afrz. guider steht auch bei Bok, der inf. gye, so gye: skye 1/694. 8/1326. gye: consularye 12/209; dieser stammt vom afrz. guier. stryf (afrz. estrif): lyf 1/718. confortatyf: lyf 1/65. caytyf: stryf 9/838. begyle (afrz. guiler): myle Pr. 113. compyle: fyle: Virgyle 1/168. begylle: wylle 3/179. Cecyle: yle 12/29. descryue: fyue 8/1. dyscryue: lyfe 8/766. inguysytyf: lyfe 3/769. cryme: tyme 8/471. nyce: wyce 5/41. vyce: paradyce 11/293. nyhs: wyhs 11/205. sygne: malyngne 8/959. rethoryk: lyk Pr. 89. endyte: vysyte: aquyte: wryte 6/2, margaryte: delyte: respyte: smyte 1/2. excyte: delyte Pr. 127. etc. In guyte: vysyhte 2/403. despyht: delyht Pr. 37 ist h jedenfalls stumm und wohl nur zeichnung der länge eingeschoben. fyne (afrz. finer): vteryne 2/153. virgyne: enclyne Pr. 171. fyne: illumyne: pyne 1/112. enlumyne: termyne 1/94. Cristyne: pine 3/361.: diuyne 3/664.: fyne 3/22. doctryne: uirgyne 3/713. Mawdelyn: latyn 8/273. 8/339. Magdaline: determyne 8/406. illumyne: dyuyne: shyne 6/340. virgyne: shryne 1/795. cosyn: myn 10/377. enfamyne: inclyne 9/588. uirgyne: declyne: fyne 9/30. inclyne: fyne: 7/181. determyne: fyne: latyn 2/684. medycyne: virgyne 2/104. uirgyne: pyne 4/309, etc. yre: syre 11/349. yre: desyre 9/960. 11/217. Afrz. -ise steht in zahlreichen reimen; einige derselben werden genügen: sacrifyse: seruyse: deuyse: wyse 3/82. aduertyse: assyse: vpryse 1/358. deuyse: ryse (ae. rîsan) 2/564. despyse: sacryfyse 3/53. deuyse: despise 3/414. sacrifyse: guyse (afrz. guise) 3/578. acomplyse: despyse: gryse (ae. grîsan) 3/746. pryhs: whyhs Pr. 55. baptyse: despyse 3/484. guyse: wyse I 1/132. marchaundyse: wyse 12/201. assyse: ryse 10/655. etc. Die folgenden reime promys: ywys 1/678. promys: ys 10/317. sind in betreff der quantität ungenau, da frz. ↑ mit ae. i gebunden ist. Afrz. ↑ im auslaut ist sehr häufig. Die verben auf me. -ye gehen auf die franz. infinitive mit -ier zurück. aspye: gye: stye 5/198. signyfye: stye. yhe: Isaye 1/82. crye: lye 6/404. aspye: remedye: crye: drye 13/652. gloryfye: dye 3/720. edyfye: aspye: sygnyfye 9/2. mercy: goodly: sothly: redely 13/1004. myserye: Vngarye 13/819. Turyngye: sodeynly: tyrauntrye 13/692. genealegye: descrye 11/75. myserabylly: ydolatry 1/123. ydolatre: vnwurthe 4/41 ist zu ändern in ydolatry, das durch den eben angeführten reim belegt ist, und in unwurthy, da dessen endung zurückgeht auf ae. -iz, das nur me. -y ergeben kann. denye: crye 9/294. poysye: phylosophye 9/382. glorye: owt laurye 10/71. applye: puryfye 10/153. denye: enuye Pr. 195. vylany:

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