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oder Nuföl. Doch wozu diese langweilige Bestreitung? Ich will in der Anmerkung (×) der Sache auf einmal ein Ende machen, und durch eine Stelle. aus unserm Theophilus zeigen, daß auch der Firniß aus Leinöl schon längst erfunden gewesen. Aber freilich mußte Vasari weislich den Iohann von Eyck erst zum Erfinder diesés Firnisses machen, ehe er ihn zum Erfinder der Ölfarben selbst machte. Denn wenn er hätte zugeben oder auch nur vermuthen lassen sollen, daß jener Firniß schon längst er: funden und im Gebrauche gewesen: so empfand er wohl, daß man schwerlich begreifen würde, wie man nicht auch sofort den kleinen Schritt zu den Ölfarben sollte gethan haben. Und so sieht man auch hier, daß sich keine Unwahrheit behaupten läßt, ohne ihr zu Liebe noch andere Unwhrheitèn zu-erdichten.

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Geheimniß mitzutheilen einerlei gewesen.] Vasari selbst hat sich bei Erzählung dieses Umstandes nicht enthalten können, den nämlichen Einwurf zu haben, und zu äußern. Sparsa, fährt er fort, non molto dopo la fama dell' inventione di Giovanni, non solo per la Fiandra, ma per l'Italia e molte altre parti del mondo, mise in desiderio grandissimo gli artefici di sapere in che modo egli desse all' opere sue tanta perfettione. I quali artefiei perche vedevano

l'opere, e non sapevano quello, che egli si adoperasse, erano costretti a celebrarlo, `e dargli lode immortali, e in un medesimo tempo virtuosamente invidiarlo: e massimamente, che egli per un tempo non vollé da niuno esser ves duto lavorare, ne insegnare a nessuno il segreto. Ma divenuto vecchio, ne fece gratia finalmente a Rugiéri de Bruggia suo creato et Rugieri ad Ausse suo discepolo, et a gli altri de quali si parlò, dove si ragiona del colorire a olio nelle cose di pittura. Ma con tutto ciò, se bene i Mercanti ne facevano incetta, e ne mandavano per tutto il mondo a Principi, e a gran personaggi con loro molto utile, la cosa non usciva di Fiandra. E ancorache cotali pitture havessino in se quell' odore acuto, che loro davano i colori, et gli olii mescolati insieme, e particolarmente quando erano nuove, onde pareva, che fosse possible a conoscergli, non però si trovò mai nello spatio di molti anni. Und womit beantwortet er diesen Einwurf? Mit nichts. Gerade, als ob ihn auführen, auch ihn beantworten hieße ! Gerade, als wäre ein solches obschon durch ein bloßes dennoch gehoben! Und eben so macht es van Mander, wie man leicht denken kann, wenn er, bei Gelegenheit des an den König Alphonsus nach Neapolis geschickten Gemäldes, sagt: Om dit wonderlyck nieuw werck te sien, was grooten toeloop van den Schilders, gelyck elders oock.

En hoewel d'italianen vast toesaghen met alderley opmerckinghe, en riekende daer aen wel be voelden een starckachtighe roke, die d'Oly met den verwen ghenienght van haer gaf, so bleef hun dit secret evenwel verborghen.

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- welches Feller anzeigte.] In seinem Catalogo Codicum MSSetorum Bibliothecae Pau linae in Academia Lipsiensi (Lips. 1686. 12.) und zwar nicht bloß in dem Verzeichnisse der Handschriften selbst, S. 255, sondern vornämlich in der Vorrede, wo er die vorzüglichsten derselben, welche als die eigenthümlichen Seltenheiten dieser Bibliothek zu betrachten, anführt. Inter medicos, fagt er, non sine gaudio inveniebam Theophili monachi librum de arte colorandi ac coquendi vitra, quam plane intercidisse hodie nonnulli asserunt. Diefen Titel giebt ihm Feller, wie gesagt, in der Vorrede; in dem Verzeichnisse aber giebt er ihm den, welchen ich in dem Texte anführe.

Nun fanden sich auch bald Gelehrte, welche beflissen waren, Feller's Anzeige von einem so merkwürdigen Manuscripte weiter zu verbreiten.

Sofort das Jahr darauf (1687) hob es Mofhof in feinem Polyhistor (T. I. Lib. I. Cap. VII. §32.) aus dem ganzen Feller schen Eatalogus eiuig und allein aus. Theophili Monachi liber de arte colorandi ac eoquendi vitra, schrieb er, quem

plane intercidisse nonnulli existimant, merito conferendus cum illis, qui hodie de eodem argumento scripserunt. Aber indem er einen einzigen Buchstaben beim Feller falsch las, fagte er etwas, was diesem nie in den Sinn gekommen war, zu sagen. Für quam plane intercidisse nonnulli existimant, nämlich artem colorandi vitra, las er quem plane, nämlich Theophili librum.

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Und schon Bayle hatte, bei Anzeige der Fel=" lerschen Schrift in feinen Nouvelles de la Républ. des Lettres (Sept. 1686.) des Theophilus mit erwähnt.

Was mich aber Wunder nimmt, und was ich bedaure, ist dieses, daß Feller selbst die Handschrift des Theophilus einem Gelehrten zu zeigen vergaß, der gerade der Mann dafür gewesen wäre. Ich meine den Iac. Tollius, der ihn im Jahre 1687 besuchte, und dem er sonst alle Schäße der Bibliothek vorlegte. (Tollii Epist. Itiner. III. p. 64.)

Noch mehr wundert mich, daß Montfaucon in dem Auszuge, welchen er in seiner Biblioth. Bi bliothecarum Manuscriptorum (T. I. p. 594.)` aus dem Fellerschen Catalogus mittheilt, den Theophilus übersehen können.

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machte.] Vermuthlich war dieser Verfasser ebenfalls Feller, welcher an den Actis Erudit. mit

arbeitete, und besonders die antiquarischen-Artikel besorgte. Als er nun (Mens. Aug. a. 1690. p. 414,) Die Vetera Monimenta des Ciampini, deren erster Theil zu Rom in eben diesem Jahre erschie nen war, anzeigte, und den Antonio Neri nannte, den Ciampini als den vornehmsten Schriftsteller von der Glasmacherkunst anführt, fekte er hinzu ; Tacere autem hoc loco non possumus, extare hodieque in Bibliotheca Paulina Lipsiensi codicem membránaceum MSctum Theophili Monachi de coloribus et de arte colorandi vitra, qui et inter libros Medicos n. 21, recensitis est a clariss. Fellero nostro in Catalogo Codicum MSSctorum Paulinorum p. 255, qui eundem codicem et inter rariora Paulinae MISScta in praefatione ad Lectorem retulit. Est autem isthoc libri inîtium: Theophilus humilis presbyter, servus servorum Dei, indignus nomine et pròfessione monachi, omnibus mentis desiderantibus vacationem utili manuum occupatione et-delectabili novitatum meditatione declinare etc. retributionem caelestis praemii etc. Libri hujus Artis Vitriariae sunt tres? I. de coloribus et eorum mixtura, XXXVIII constans capitulis. II. de constructione furni ad operandum vitrum, et instrumentis hanc in rèm necessariis, qui XXXIV capitulis absolvitur, quorum XIX est de vitro, quod Musinum, (ita enim semper in hoc libro legimus, non Musivum) opus decorat. III. de

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