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LITERATUR - ZEITUNG

VOM JAHRE

1833.

Z WEITER BAN D.

MAI b is AUGUST.

HALLE,

in der Expedition dieser Zeitung
bei C. A. Schwetschke und Sohn,

und Y. EIPZIG,

in der Königl. Sächs. privil. Zeitungs - Expedition.

1 8 3 3.

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Swete 10-5-18

44009

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ALLGEMEINE LITERATUR ZEITUNG

Mai 1833.

GRIECHISCHE GRAMMATIK.

1) LEIPZIG, b. Vogel: Ausführliche griechische Grammatik von August Matthiä, Zweiter Theil. Zweite verbesserte u. vermehrte Auflage. 1827. X S. und (fortlaufende Seitenzahl mit dem ersten Theile) von S. 539-1318. 8. (Preis beider Theile 3 Rthlr. 12 gGr.)

2) BERLIN, b. Duncker u. Humblot: Wissenschaftliche Syntax der Griechischen Sprache. Von G. Bernhardy. 1829. XX u. 503 S. 8. (2 Rthlr. 16 gGr.)

Wie

ie grofs auch der Scharfsinn, wie muthig auch der Fleifs der in der griechischen Syntax arbeitenden Forscher, besonders seit dem Anfang unseres Jahrhunderts, gewesen, so kann man doch als anerkannt annehmen, dafs diese noch nicht zu der wissenschaftlichen Vollendung gelangt ist, den die schönste und ausgebildetste der menschlichen Sprachen zu verlangen berechtigt war. Nicht einmal das Material hierzu ist schon bis jetzt so vollständig durchforscht und geordnet, dafs nicht noch sehr viel zu thun übrig wäre. Doch wagt Unterzeichneter die Behauptung, dafs weniger hierin die Schuld liege, als vielmehr darin, dafs man theils nicht immer die Haupttendenz einer Syntax streng genug festhielt, theils die Grenzen und Uebergänge der einzelnen Theile als solche nicht gehörig aufklärte.

Die Grammatik einer bestimmten Sprache ist mit ihrem Lexicon vereint eine Naturwissenschaft, und zwar ist die Sprache das geistigste Naturwesen, welches zu unserer sinnlichen Anschauung gelangt; ein von einer Nation Jahrhunderte hindurch lebendig geborner und fortgebildeter Organismus von Tönen, um Gedanken und Begriffe zu bezeichnen. Da wir nun aber einmal diesen in einer todten Sprache nicht mehr lebendig wiedergebären können, so verlangt die wissenschaftliche Reproduction allerdings vorerst eine Trennung, aber auch nur, um dadurch eine Kennt nils des organischen Zusammenhanges der einzelnen Theile möglich zu machen. Und sowie also das Wörterbuch jene Töne selbst, in wlefern sie in ihrer Sonderung Begriffe bezeichnen, beweisend darlegt, die Formenlehre die in Gebrauch gekommenen Modificationen der Formen nach ihren Analogieen zusammenstellt und erklärt, so soll die Syntax zeigen, wie, d. h. mit welcher Stellung und Formabänderung, diese Begriffe zu Gedanken verbunden wurden. Demnach halten wir eine Syntax, abgesehen von allen andern Vorzügen der Vollständigkeit, Präcision des Aus

A. L. Z. 1833. Zweiter Band.

drucks u. s. w., nur in dem Grade für wissenschaftlich, in wiefern sie dieser Tendenz alles andere naturgemäss unterzuordnen weifs. Aber freilich dieses naturgemäss will sehr viel sagen.

Dafs nun der verdienstvolle Vf. von Nr. 1. die zweite Auflage seiner Grammatik, die doch immer die hauptsächlichste Sammlung dieser Art bleibt, mit einer neuen wissenschaftlichen Anordnung ausstatten werde, war wohl bei seinem vorgerückten Alter kaum zu erwarten, obwohl man vielleicht hin und wieder wenigstens etwas mehr Besserung einzelner Uebelstände dieser Art hoffen durfte. Z. B. das Kapitel über den Nominativ, welches die verschiedenartigsten Dinge enthält; die §§. 428. 434-442; die sogenannten Verwechselungen der Pronomina, §. 489; der Diathesen, §. 496; der Tempora, §§. 504-306 u. s. w. Dasselbe gilt von den oft auffallenden Wiederholungen, wie S. 1051 Anmerk. vgl. mit S. 1303, S. 1095 Anm. 3 mit §. 562, r., S. 1039 Anm. 3 (wo ein Druckfehler Activi statt Passivi) mit S. 1050 Anm. So kommen S. 1061 aus Thucyd, und Plat. 3 Stellen wieder von S. 651 u. s. w. - Aber weit mehr liefs in dieser Hinsicht der Vf. von Nr. 2 erwarten, welcher nicht nur auf dem Titel eine ,, wissenschaftliche Syntax" ankündigt, sondern auch in der Vorrede, obwohl den bescheidnern Namen eines Grundrisses brauchend, über die bisherigen Bestrebungen in diesem Fache zwar nicht durchaus unrichtig, aber doch sehr vornehm und zurücksetzend urtheilt. Ein ungerechter Unwille aber zeigt sich besonders da, wo er von dem Lobe der Hemsterhuisischen Schule zu deu Neuern übergeht (S. XV): Wenigstens überwog dort Eigenthümlichkeit und Unbefangenheit (?) der Beobachtung fern von der schneidenden Willkür oder der ärmlichen Compilation und Kleinmeisterei, welche vor unsern Augen die klassischen Griechen mit neuen Sprachgesetzen oder mit altem Vorrath des philologischen Bauzeugs gläubig bereichert." Entweder werden hier Grofse mit Kleinen verglichen : das ist ungerecht; oder Grofse mit Grofsen: dann ist die Rede unwahr. Dafs übrigens nach dem sammelnden 18ten Jahrhundert eine Periode eintrat, wo man das Gesammelte zu sichten und zu begreifen suchte, war eben so natürlich und ganz in der Ordnung, als dafs nun auch weit häufiger Mifsgriffe und willkürliche Annahmen entstanden, weil es sich hier um Urtheil handelte, und weil nach Sokrates immer in einer Versammlung, wo die Schuster und Weber aufzustehen aufgefordert werden, zwar nur diese, wo aber die Verständigen, alle aufstehen. Sachkenntnifs maafsen sich immer nur wenige an, aber Urtheil glaubt

A

jeder

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jeder zu haben, und so sprechen denn immer viele mit, die zwar ναρθηκοφόροι sind, aber nicht Βάκχοι. Doch abgesehen von alle dem, wenn wir erwägen, was in der Vorrede S. XII gesagt wird:,, Denn Denn unser syntaktisches System begiebt sich des Ruhmes neuer Entdeckungen, und eignet nur die Verbesserung der Methodik und Entwicklung sich und gemeinschaftlich der aufregenden Gegenwart (?) an", so ist wohl kein Zweifel, dafs der Vf. sein Hauptverdienst in eine bessere Anordnung des Ganzen sowohl als seiner einzelnen Theile unter sich setze. Wir wollen demnach die erstere so kurz als möglich darstellen. Zuerst eine Einleitung S. 1-44, den Begriff, eine geschichtl. Uebersicht und die Grundsätze der griech. Syntax darstellend. Gut. Beim Begriff heifst es, nachdem vorher die Ansichten der Alten und Neuen hierüber für ungenügend befunden worden: Die wissenschaftliche Forschung, welche in der Mitte (??) zwischen der antiken und modernen Ansicht steht, erkennt in der griech. Syntax ein kunstreiches (?) und in (= mit) umfassender Anschauung durchgebildetes Ganzes, dessen Begriffe und Gesetze nach den Grundzügen der charakteristischen Literatur-Perioden auf historischem Wege zu ermitteln sind, und dessen Inhalt im syntaktischen Organismus der substantiven und attributiven Redetheile und der Satzlehre erschöpft ist." Nun gut! aber was ist syntaktisch? -? Die geschichtliche Uebersicht handelt die griech. Syntax nach 3 Perioden ab, so aber, dafs, während in den beiden ersten die Syntax verstanden wird, wie sie sich als Naturerzeugnifs in der Rede kund giebt, in der 3ten dieselbe als wissenschaftliche Production allmälig mit eingemischt wird, weshalb denn auch Apollon. Dyscolus, Herodian und die Atticisten mit charakterisirt werden. Hier wird Apollonius zwar mit Recht unter den Alten sehr hoch gestellt, aber Uebertreibung ist es, wenn es heilst: „Ap. entdeckte zuerst den philosophisch - grammatischen Standpunkt und Zusammenhang seiner Sprache. Ueberhaupt findet der Vf. auch im Verlauf der Syntax selbst nicht nur manches im Apollonius, woran dieser nicht gedacht, sondern billigt auch bisweilen, was nicht zu billigen ist *). Die Zeichnungen der Schriftsteller selbst kann man im Ganzen treffend nennen, und dafs Platon als der vorzüglichste Gewährsmann hervorgehoben, und überhaupt im ganzen Buche am allermeisten beachtet wird, ist lobenswerth. Allein Isokrates wird zu sehr zurückgesetzt, und bei Thucydides sollte auf den bedeutenden Unter

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schied der Wortfügung in den Reden und der Einleitung und in der eigentlichen Erzählung, wo er meist ganz plan schreibt, hingewiesen seyn. Endlich unter dem Titel: Grundsätze der griech. Synt., kommt, was man hier wohl kaum erwarten durfte, eine Darlegung gewisser Idiomen, die auf die Ausbildung syntaktischer Verhältnisse von Einflufs gewesen,,, die Vermischung des Concreten und Abstracten durch das Verfahren der Subsumtion, die Structur nach dem Sinn und die Brachylogie. Da hätte aber noch weit mehr müssen besprochen werden, z. B. die Vermischung der Ausdrücke für Bewegung und Ruhe; die Aenderung der rhetorischen Farbe vieler Constructionen und Redeweisen durch den häufigen Gebrauch; das Schema and zoov (was durchaus fest bestimmt werden mufs, ehe man über Ellipsen sprechen will); die Verschmelzung mehrfacher Constructionen (diese müssen wiederum mit den Pleonasmen beständig zusammengehalten werden, weil in ihnen eigentlich der Ursprung derselben enthalten); die Vereinigung mehrerer in einem grammatischen Verhältnifs stehender Begriffsformen zu einem Gesammtbegriff, welcher dann wieder als Factor eines neuen Verhältnisses auftritt; Attraction; Anakoluth; in wie weit Begriffsunterschiede durch Formunterschiede im Griechischen erreicht oder nicht erreicht worden, besonders in Bezug auf die Redetheile, und viele andere wichtige Momente, die propädeutisch hier ihrem Begriffe und Wesen nach bestimmt werden konnten, aber freilich nicht unter dem Titel Grundsätze.

Doch wir gehen nun zu dem eigentlichen System fort. Es folgt im ersten Abschnitt: Syntax der Substantiva (Begriff, Numerus, Casus; Nominativ und Vocativ heifsen unsyntaktische (!) Casus) nebst ihren unwesentlichen Ergänzungen, den Präpositionen, und ihren wesentlichen, den Pronominen **). nen **). Vor den Präpositionen werden noch die Ellipsen und Pleonasmen der Substantiva eingeschoben. Dann folgt der zweite Abschnitt: Syntax der Prädicatbezeichnung. Hier ist erstens von der Ellipse der Copula die Rede, denn von den Prädicatsformen, a) Substantiv. b) Adjectiv und Particip. c) Adverb und vom Verbum nach seinen Arten geschoben werden hier §§. über Brachylogie und ein Kapitel über den Infinitiv Zeiten, Moden, Numerus und Personen. Dann die Lehre vom Adjectiv und ein Anhang über tiç und ris, welches der Vf. für kein Pronomen hält +). Endlich der dritte Abschnitt handelt von den Sätzen, Haupt- und Nebensätze nebst

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*) Beispiele s. not. †) und wo vom Medium die Rede seyn wird. Auch hinsichtlich seiner Arbeiten über das Pronomen, da wo er den Begriff desselben erörtert, verdient Ap. nicht die Lobpreisung, deren ihn Hr. B. würdigt S. 270; vergl. Classen de grammaticae graecae primordiis p. 82 sqq.

**) Es sollte wenigstens heissen: Präposition, Formergänzung, Pronomen, Begriffsergänzung. Aber das Pronomen kann man überhaupt keine Ergänzung nennen. Denn wenn die Präpositionen allerdings die durch Casusendung zu allgemein ausgedrückten Verhältnisse der Substantiva näher bestimmen und also gewissermaafsen vervollständigen, so thut das Pronomen gerade das Entgegengesetzte: es stellt den allen Substantiven zu Grunde liegenden Begriff der Person oder Sache in der allgemeinern Differenz eines örtlichen Gegensatzes hin.

†) Beweis wird weiter nicht geführt, sondern nur auf Apollon. de pron. p. 293-33 verwiesen, der „die verjährte Meinung längst widerlegt habe." Aber welche Gründe mit was für Gründen! Ungefähr mit solchen, mit denen man auch beweisen könnte, dafs der Aorist kein Tempus sey.

ihren Abweichungen durch Brachylogie, Synchysis und Anacoluthie, welcher die Attraction untergeordnet wird („, das Anacoluthon_bedient sich der Attraction, um u. s. w.!!); Verhältnifs der Hauptsätze zu den Nebensätzen; das Particip und zuletzt ein Anhang von der syntaktischen Partikellehre.

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Hier gesteht nun Rec. offenherzig, dafs er nicht einsieht, wie diese ganz auf gewöhnliche Art nach den einzelnen Redetheilen abgehandelte Lehre ein Organismus (laut der Einleitung S. 1), d. h. eine durch eine Mehrheit vermittelte Einheit, genannt werden könne. Denn dafs der Vf. z. B. den Dativ unter den Cass, obliq. zuerst, die Präpositionen gleich nach den Nomen, den Artikel mit bei dem Pronomen abhandelt, und so noch manches andere im einzelnen versetzt, kann noch keine organische Einheit bewirken, noch weniger, dafs er das Attributiv vom Substantiv durch das Verbum trennt, und zur Prädicatsbezeichnung mit zieht, obwohl es schon unter den Prädicatsformen S. 334 besonders aufgeführt war. Welchen Zusammenhang haben denn die einzelnen Redetheile, wenn sie ihn nicht als Factoren eines Satzes erhalten? Wie kann man aber den Casus obliquus begreifen, wenn nicht vorher das adverbiale und namentlich das objective Verhältnifs überhaupt erörtert worden ist? Noch schlimmer aber ist es, dafs der Vf. nicht einmal consequent verfährt. Denn wenn er nun einmal blofs anatomisch verfahren wollte, so mufste er doch die alte Ordnung nach den Formen beibehalten: Nomen, Verbum, Particula. Aber was sollten dann die Präpositionen beim Nomen, das Attributiv hinter dem Verbum, das Particip beim Nebensatze? So wird der zweite Abschnitt Prädicatbezeichnung überschrieben, während wer sollte es denken vom Subject als solchem nirgends besonders gehandelt worden war. Daher werden denn die wichtigen Fragen: welche Formen können Subject seyn, und woher kann immer eine Subjectsbestimmung (denn ein Subject fehlt grammatisch nie, wo nur ein Verbum finitum steht) entnommen werden? nur hier und da zerstreut, zum Theil auch gar nicht beantwortet. Wir versuchen hier etwa folgende Anordnung, um zugleich zu zeigen, wie sehr Zusammengehöriges zerstreut worden. Davon, dafs in einem Satze regelmässig ein Nominativ das Subject ist, sind die abweichenden Fälle hauptsächlich: A. wo der Nominativ durch andere Formen vertreten wird: a) durch einen Infinitiv, Matth. S. 1060. Bhd. S.354. 6) durch einen ganzen Satz, Matth. S. 597. Bei Bhd. finde ich nichts hierüber. Die Sache selbst ist eben so klar als gewöhnlich. Schon Homer II. 7, 400 yvwγνω τὸν ὡς Τρώεσσι ὀλέθρου πείρατ ̓ ἐφῆπται. c) Ein Casus obliquus mit einer Präposition. Hierzu hat Matth. S. 596 doch wenigstens 4 Stellen, Bhd. aber gar nichts. Es ist am häufigsten bei distributiven Ausdrücken, weil die Griechen wie die Deutschen keine Distributiva haben. Doch ging der Gebrauch auch auf andere Ausdrücke der Quantität über, wie Thuc. ΙΙ, 37 ἐς ὀλίγους, cf. VIII, 38 ἐπὶ πολὺ, ἐπὶ μέγα, s. Schoemann observatt. ad Thuc. p. 21. Zwar

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führt Bhd. unter den Präpositionen eis, zará, kní (unter andern auch eben inì péya aus Callimachus Dian. 55) viel solche Redensarten an, aber die Hauptsache, was sie für eine Geltung im Satze haben, da sie ja auch Object seyn können (sehr kühn Plutarch. Philopoem. c. 8 κατὰ πόλεις συναγαγών, welches so viel ist als ovvay. nótus ad exάoras), wird nirgends gesagt. Sehr selten findet sich als Subject der blofse Genitiv partit., von dem Matth. beim Genit. S. 631 eine Stelle aus Xenophon anführt. - B. wo die Subjectsbestimmung (nicht das Subject) ganz fehlt: a) weil durch die genannte Thätigkeit selbst schon ihr Urheber für den vorkommenden Fall hinreichend bestimmt ist, oúhaiyšɛ, ¿xýovšɛ etc., nämlich der, welcher es immer thut, Matth. S. 589 f. b) weil die Thätigkeit gar nicht mit Bezug auf einen Urheber gedacht wird, wie im Deutschen: es rauscht, es schlägt sechs, es friert u. s. w. Matth. S. 590. Bhd. hat beide Fälle S. 191 unter die,,volksthümlichen Ellipsen" gebracht. Aber an eine Ellipse ist hier nicht zu denken, weil man gar nicht fragt wer? Wenn auch der poetische Sinn der Griecheu beim Donner und Regen den Zeus denken oder aussprechen liefs, so kann diefs doch nicht die Norm für alle die übrigen Fälle abgeben. Denn was soll man nun bei ovvεozótage oder únoчvzu denken, oder Xen. Anab. VI, 8, 20 κάτω διεχώρει αὐτοῖς ? auch in Thuc. I, 8 πλοιμώτερα yéveto ist das erstere Wort besser als Prädicat zu nehmen, obgleich man allerdings dieses auch so fassen kann: Schiffbareres trat ein. Ueber diese Fälle hat Matthiä richtiger geurtheilt. c) weil ein tis oder dvig verstanden werden mufs. Dieser Fall ist sehr selten, und Matth. S. 590 sagt zwar: „, Eben so stehen oft dritte Personen u. s. w.", bringt aber doch nur eine Stelle, andere scheinbar hierhergehörige auf andere Art richtig erklärend. Auch Bhd. spricht hierüber, aber wo? Im Kapitel vom Numerus des Verbum S. 414. Von den dort angeführten verlangt aber auch nur Hesiod. Theog. 741 unmittelbar diese Ellipse, die immer ungewöhnlich bleibt. Denn wenn auch z. B. Plato im Protag. p. 340 das Hesiodeische (opp. 289) iaǹv d' is ❝xqov iznaι so anführt: ötav de tis-ixntai, so folgt daraus noch nicht, wie Gaisford zu meinen scheint, dafs er inntai gelesen habe. Dafs übrigens ein Participium wie yéywve porous, naivý σειε νοήσας, ἱεὶς — ἁμάρτοι kein τις unbedingt nothig habe, versteht sich eigentlich von selbst. Bhd. spricht hierüber S. 317 bei der Auslassung des Artikels, C. Wo die Subjectsbestimmung aus einem andern Satze zu entnehmen ist. Hier ist es nach rhetorischen Gesetzen am leichtesten und natürlichsten, wenn dasselbe bestimmte Subject des unmittelbar vorhergegangenen Satzes bleibt. Der abweichenden Fälle, die sich schon aus den Cursiv gedruckten Worten ergeben nicht dasselbe, subiecti mutatio, nicht bestimmt, nicht Subject, sondern Casus obliquus, nicht unmittelbar, nicht vorhergegangen, sondern nachfolgend, nebst den hierdurch entstehenden Combinationen mehrfacher Abweichungen sind aber so viele, dafs wir sie hier nicht alle durchgehen können, beson

τις

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