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den Stand, eine große Menge Weißen in die weniger ergiebigen Theile des Reichs zu verführen. Auf einer Strecke von 7 Meilen, die Länge unses rer Fahrt, erfreuten üppiche Saaten `unfer Auge und Herz, und gaben uns den fröhlichen Gedanken tünftiger Fülle.

Als unser Weg uns durch Dalton brachte, fiel uns natürlich ein, daß es einst die Hauptstadt von Furneß und, wegen der ehrwürdigen Abtey in der Nachbarschaft, so sehr der Sammelplaß von Mens schen aller Stände war, daß Ulverstone, welches vergebens mit jenem wetteiferte und das Recht eines wöchentlichen Marktes erhalten hatte, nicht so viel Menschen von Dalton abbringen konnte, um sich in den Stand zu sehen, diesen Markt zu halten. Seine hoch gelegene Kirche und der Thurm seines Schlosses bestärken die Nachrichten, die uns die Sage von seiner ehemahligen Würde überliefert. Die Trümmern dieses Klosters, das der König Stephan, als Graf von Mortaign und Bulloign im Jahre 1127 stiftete, haben alle die Schönheit, die eine friedliche Lage in einem Thale, eine Nacht von Wäldern umher, und Epheus decken, die sich lieblich über die Mauern ziehen, ihnen geben können.

Conishead, der Siz Wilson Bradyll's Esq. kommt uns bey unserer Rückkehr von Furneß Abbey R. B. Reise. II.

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natürlich in den Weg. Die waldigen, Hügel des Parks geben, von ihren verschiedenen Höhen gesehen, sehr schöne nahe Aussichten und noch auffallendere in die Ferne, die aus dem Meere, Bergen und endlos sem Sande bestchen. Die kleinere dieser Sandwüs sten heißt Leven: Sands, die größere Cartmel: Sands. Unser Weg nach Lancaster, eine Ferne von 20 Meilen, führt uns über beyde. Das Neue dieser Fahrt, und die mögliche Gefahr, die immer damit verknüpft ist, denn viele sind darauf, umges kommen) gaben dieser Reise ein eigenes Interesse, und machten uns aufferordentlich aufmerksam auf Alles was fie besonders hat. So bald sich das Meer hinlänglich von dem Sande 9/zurückgezogen hattepad.nh, vein wenig von der halben Ebbe, begn: ben wir uns an das Carter: house (Kärnerhaus), welches, etwan eine Meile von Ulverstone, am Rande der Sandbank liegt. Hier trafen wir ver fchiedene andere Fuhrwerke mancherley Art, die auf das Zurücktreten des Waffers warteten. Wir stießen zu der Caravane und fuhren auf die ungeheure Ebene herab, die uns ein Gemåhlde darstellte, das auf einmahl schreckenhaft, neu und majestätisch, war. Zur Rechten sahen wir den Horizont durch eine Sil berlinie, die ferne, See, bezeichnet, welche schon auf mehrere Meilen von dem Sandmeere zurückge

treten war, das fie vor kurzem bedeckt hatte, und über welches sie in wenigen Stunden wieder ihre Wellen breiten sollte. Eine kleine Insel erhebt sich aus dieser Ebene mit einer zerstörten Kapelle, welche die Mönche von Furneß errichteten, und wo in den Zeiten des Pabstthams tägliche Messen für die Ers haltung der Reisenden, die über diese gefährliche Syrtis gingen, gelesen wurden. Gerade vor uns lag die Küste von Lancaster, deren flache Linie durch das hohe Schloß und die Kirche der Stadt Lancaster, die dem Auge so ziemlich sichtbar waren, gebrochen warde; indeß zu unserer Linken die hohe Bergreihe, deren Inneres wir kürzlich durchwandert hatten, die große Endlinie des Gemähldes zog. Als wir uns den - vereinigten Flüssen Crake und Leven naheten, erschien am Rande des Wassers ein Mann zu Pferde, der bey dem Zurücktreten des Meeres hier angestellt ist, und wadete førgsam vor uns hin, indem er die Wagen anwieß, in welcher Richtung sie fahren folls ten, um mit Sicherheit durch den Strom zu koms men. Man bezahlt ihn mit einem kleinen Trinkgelde für seine Mühe...

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Jeht feßten wir unsere Fahrt ununterbrochen nach der Halbinsel Cartmel fort, wo wir den Sand zum ersten Mahle verließen und das feste Land wieder betraten. Wir gingen in den Park des Lord Friedrich

Cavendish zu Lower, Holker, von dessen grünen Abhången wir eine angenehme Aussicht rückwärts auf das Land genossen, das wir verlassen hatten, und auf die Sandbänke, durch die wir so eben gekommen waren. Das Haus, das die 2 Seiten des rechten Winkels in einem Dreyeck beschreibt, und dessen Ansicht zum Theil im Gothischen Style ist, zeichnet sich mehr durch Bequemlichkeit, als durch Großheit aus; aber die Gemähldesammlung, die hier aufber wahrt wird, belohnt einen reichlich für die kleine Abweichung von der geraden Straße nach Lancaster, die dieser Besuch erfordert.

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In der Halle hången eine Menge Portraits. In dem Speisesaale, über der Thüre, ist gute Landschaft von einer unbekannten Hand; 2 Landschaften von Claude; eine andere sehr hübsche, von Zacharelli; 2 sehr schöne Ansichten vom Innern einer Kirche, die eine vom Tageslichte, die andere von Lampen schön erleuchtet, von P. Neef, die Figuren von Elshammer; uus ein altes Portrait, das man für Lord Douglas ausgibt; ein vortreffliches kleines Gemählde in Schalkens Manier; 2 junge Künstler, die nach einer Ans tike studieren; - 2 Schlachtstücke in Wouvermanns Manier; das Abheben des Steines von dem eine große Ruine;

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Grabe Chrifti;

ein schlas

fender Amor;

2 heilige Familien;

ein Eber,

eine

welcher frißt, aus der Flehmischen Schule; Weißsperson in ihrem Laden von grünen Gemüsen; eine große Landschaft, in Ruben's Manier.

Im Gesellschaftsfaale sind, ausser einigen Portraits, eine Ansicht des Marcusplages von Ves 2 tleine Schlachtstücke ; eine Lands schaft mit Bäumen und Ruinen, die man für einen

nedig;

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Claude ausgibt; Bandyk, von ihm selbst; das herrliche Original, nach welchem Lord Orfords Ku: pferstich von diesem berühmten Meister ist; - St. Franciscus, ein großes Gemählde, vermuthlich von Spagnoletto; ein sehr großer Claude; ein anderer, mit einer heiligen Familie und Engeln im Vorgrunde; eine Bauerngesellschaft, die mit

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Karten spielt, von Teniers.

Im gestreiften Zimmer ist ein großes

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Schlachtstück;

und Nicodemus.

ein kleiner Schalken, Christus

Im Ankleidezimmer ist, ausser einigen Portraits, cin merkwürdiges Gemählde auf Holz, von J. W. Stap,

Auf der Treppe steht ein schöner colossaler Kopf von Marmor, eine moderne Copie des sterbens den Alexanders.

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