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lange Reihe der Grampians und Cheviot Hügel, mit ihren daranliegenden Wüsten. Die lettern waren einst die Scene jener großen Jagd, deren blutiges Ende in der wohlbekannten Volks Ballade ,, Chevy - Chace" oder „die Cheviot Jagd" ges feyert wird. Auch war dieser Strich einst berühmt durch sein Wild und feine Forste, ist aber jest entblößt von Holze und seiner Hirsche und Rehe beraubt.

Auf unserm Rückwege aus dem Park nach Alns wick, kamen wir bey einem kleinen Denkmahle von gehauenem Steine vorbey, mit einer Aufschrift, die auf diesem Flecke Willhelms, Königes von Schotland, Unfall und Schande anzeigt.

,,Willhelm der Lowe, König von Schotland, wurde hier 1174. gefangen genommen, als er daß Schloß Alnwick belagerte."

Ein anderes Denkmahl, ebenfalls aus den ehemahligen Kriegen, findet sich auf der Straße nach Belford ein schönes Kreuz, mit einer Auft schrift, welche die Gelegenheit anzeigt, bey der es errichtet wurde.

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Malcolm IIl. König von Schottland, wurde

den 13. Nov. 1093. als er das Schloß Alnwick

belagerte, hier erschlagen.

Das Kreuz des

Königes Malcolm, das die

Zeit zerstört hatte,

wurde wieder hergestellt durch seine Nachkomminn, Elisabeth Herzoginn von Northumberland 1774."

Alnwick selbst ist nicht schdn, indem es unres gelmäßig gebaut ist, und die Häuser zerstreut lies gen. Bon seinen ehemahligen Mauern sind noch ein paar Spuren übrig, und in einigen neuen öffents lichen Gebäuden im gothischen Style sieht man dié Freygebigkeit des leht verstorbenen Herzogs. Dies fer Burgflecken hatte einft viele und fonderbare Gewohnheiten! Nur eine ist noch übrig, aber fonderbar genug, um angeführt zu werden. Wer durch das Bürgerrecht an den geringen Vortheilen Antheil nehmen will, die diesem Burgflecken noch geblieben sind, muß durch ein Fegefeuer gehen, das nicht viel weniger abschreckend ist, als die Einweihungsfeyerlichkeiten der Candidaten für die größern Geheimnisse von Eleusis. In Weiß ge: kleidet wird er an einen Bach geführt, der über eine Straße auf dem' Stadtmoose fließt, das ehes mahls der Aidon Forst hieß. Das Wasser des Baches wird mit Fleiß angeschwellt, indem man es dåmmet, und sein Bett so rauh und uneben gemacht, als möglich, indem man Löcher gräbt und Steine hinein wirft. Alle diese Bequemlichkeits: anstalten werden von einem Manne getroffen, der nahe am Bache wohnt und von jedem Bürgers

Schillinge für seine Mühe einfordert. Durch dies ses Wasser muß der Candidat für das Bürgerrecht ohne Stock oder Stab seinen Weg machen; und wenn er das, ohne die Beine zu brechen, voll: bringt, so sieht er sich zu einem Abenteuer zu Pferde verurtheilt, das eben so gefährlich ist: Er muß, nachdem er seine Kleider gewechselt hat, in Begleitung der 2 ältesten Einwohner des Ortes, die ihm zu Führern dienen, um den Stadtbann herumreiten, eine Strecke von 10 Meilen und das auf einem Wege, der voller Abgründe, Sümpfe und Dornbüsche ist. Wenn er Alles das thut, und noch am Leben ist, so wird er ein Bürger von Alnwick.

Wir genossen eine unbegrenzte Aussicht auf die dftliche See, oder den deutschen Ocean, als wir auf einer Straße, die unstreitig die beste in Engs land ist, gegen Belford reisten. Aber wir hatten beschlossen, ehe wir noch diese Stadt erreichten, rechts nach Bamborough Castle abzugehen, wohin man jekt von dem Alnwicker Zollhause auf einer neuen Straße, 3 Meilen südwärts von Belford, kommen kann. Da dieses Schloß am Meeresufer auf einem fast senkrechten Felfen steht, auf dem es gegründet ist, und zu welchem man nur auf der Südostseite kommen kann, so haben seine Stárfe

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und seine Lage es in den Stand gefeßt, allen feinds lichen Angriffen und aller Wuth der Elemente 12 oder 13 Jahrhunderte hindurch zu troßen, und bis auf den heutigen Tag einige Spuren der frühern Sächsischen Kriegsbaukunst zu erhalten. Wenn wir einigen unserer alten Geschichtschreiber glauben dürs fen, so stand hier im sten Jahrhunderte eine Stadt, sowohl als ein Schloß, welche aber nachs her von Penda, Könige von Mercia belagert und eingenommen wurden. Er zerstörte, die Stadt, konnte aber gegen die Felsenstücke des Schlosses nichts ausrichten. Da es die Residenz der Nors thumbrischen Könige gewesen war, so wurde es in der Folge eine Hauptfestung der Grafen dieser Provinz; sie verloren es jedoch im Jahr 1095 an Willhelm Rufus, der den Plak in aller Form bes lagerte und nach vielen Schwierigkeiten einnahm. Es blieb in den Händen der Krone bis auf Jacob I. der Johann Forster damit belehnte. Die Vers urtheilung wegen Hochverrath, wodurch dessen Nachkomme Thomas im Jahr 1715 seines Eigen: thums beraubt wurde, brachte Bamborough Castle wieder an die Krone, die es an den mütterlichen Oheim von Thomas, Nathanael Crewe, Bischoff von Durham, verkaufte. Dieß ist der Zeitpunct, in welchem die wahre Würde unseres Schlosses

Schillinge für seine Mühe einfor ses Wasser muß der Candidat fü ohne Stock oder Stab seinen L wenn er das, ohne die Beine bringt, so sieht er sich zu ein. Pferde verurtheilt, das eben so muß, nachdem er feine Kleider Begleitung der 2 ältesten Einr die ihm zu Führern dienen, น herumreiten, eine Strecke von 1c auf einem Wege, der voller 2 und Dornbüsche ist. Wenn er und noch am Leben ist, so wi von Alnwick.

Wir genossen eine unbegrenzt iftliche See, oder den deutschen auf einer Straße, die unstreitig land ist, gegen Belford reisten. beschlossen, che wir noch diese rechts nach Bamborough Castle man jezt von dem Alnwicker 3r neuen Straße, 3 Meilen füdwe

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