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Here, in the valley of bliss, amidst a sweetly wild scenery: pilgrims with palm branches in their hands, in snow-white beards are seen, their countenances beaming with joy, blooming with eternal youth. They are wandering about, and sing praises in honour of the Eternal-melodies ineffably sweet—a chorus of angels repeating their

Holy! Holy! Holy!

Here, among a group of repentant sinners, we meet Margaret. She intercedes for Faust,

Du Strahlenreiche,

UNA PŒNITENTIUM (MARGARET).

Neige, neige

Dein Antlitz gnädig meinem Glück!

Der früh Geliebte,
Nicht mehr Getrübte,
Er kommt zurück.

and while his soul takes its flight to regions higher still, where the Eternal sits enthroned on his judgment seat, enshrouded in clouds, and a crown of light above, we hear an invisible chorus singing:

Alles Vergängliche

Ist nur ein Gleichniss;
Das Unzulängliche
Hier wird's Ereigniss;

CHORUS MYSTICUS.

Das Unbeschreibliche
Hier ist es gethan
Das Ewig-Weibliche
Zieht uns hinan.

'Alles Vergängliche,' i.e., all that is transitory, evanescent, perishable,—our hopes, acts, aspirations here below.

'Ist nur ein Gleichniss,' reminds us by symbol of that which is 'unvergänglich,' namely, God's almighty power-Eternity!

'Das Unzulängliche,' knowledge, power, wealth, bodily qualities, worldly pleasures, will not, though momentarily within our grasp, permanently satisfy us, because inadequate.

'Hier wird's Ereigniss,' here, in a better world, it becomes a realisation-a fact.

'Das Unbeschreibliche,' that which no human voice can utterthe ineffably holy commingling of soul and Godhead—the return of the spark to the heavenly flame whence it issued-the running back of the pure crystal drop to the ocean-Eternity!—the seed sown here on earth, springing up in Heaven.

'Hier ist's gethan,' here only, in this holier, better world, our aspirations become reality.

'Das Ewig Weibliche zieht uns hinan.' This is a beautiful allusion to the mysterious fascinating influence exercised by woman

upon man; of woman in her true character, exercising her gentle sway, and fulfilling the holy mission assigned to her by the Creator-a mission of love, resignation, humility, forgiveness, and of that undying affection, which, as in Margaret's case, manifests itself even beyond the grave.

CRITICISMS ON FAUST.

Es wird stets ein wesentliches Verdienst Weisse's bleiben, den ersten Anlass zur literar-historischen Kritik des Faustgedichts gegeben zu haben. Er that diess mit der Hinweisung darauf, dass dasselbe unter seinen ältern Bestandtheilen mehrere Stellen enthält, in welchen der ERDGEIST eine ganz andere Bedeutung Faust und Mephistopheles gegenüber behauptet, als fast in allen später fallenden Abschnitten. Der Erdgeist war es ursprünglich, der Faust's sich annahm, seinen brennenden Wunsch nach Befreiung aus der Oede und Dumpfheit des Gelehrtenlebens ihm gewährte, ihm zu diesem Behuf den Mephistopheles als Begleiter in die "kleine und grosse Welt" zusandte und ihm das Glück freien Genusses der Grösse und Schönheit der Natur sowie der Liebe zu Gretchen verlieh, freilich nicht ohne durch den hässlichen Gesellen, an den er ihn schmiedete, ihm alle seine Gaben auch wieder zu verleiden, so dass ein vollkommenes Glück Faust mit nichten zu Theil ward. Die Scene in Wald und Höhle ("Erhabner Geist, du gabst mir Alles, warum ich bat u. s. w.) und die ähnliche (obwohl in der jetzigen Form erst später ausgeführte), in welcher Faust wegen des Unglücks der Geliebten den Mephistopheles verflucht, lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass dem Erdgeist ursprünglich jene höhere Stellung zugedacht war. DR. KÖSTLIN.

THE TWO PROLOGUES.

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There are two prologues; one on the stage, the other in heaven. The reason of this I take to lie in the twofold nature of the poem, in the two leading subjects to be worked out. The world and the world's ways are to be depicted; the individual soul and its struggles are to be pourtrayed. For the former we have the theatre-prologue, because "All the world's a stage, and all the men and women merely players." For the latter, we have the prologue in heaven, because heaven is the centre and the goal of all struggles, doubts, and reverence; and because Faust is struggling heayenward:

Nicht irdisch ist des Thoren Trank noch Speise
Ihn treibt die Gährung in die Ferne.

LEWES.

Das Vorspiel beginnt mit dem Chor der Erzengel, die die Unveränderlichkeit und Ewigkeit der Werke Gottes, so wie das ewige, nie gehemmte Erschaffen und die Freude an der lebendig reichen Schöne in einem Preisgesange feiern.

Die Engel, die Söhne des Lichts, reichen sich am Throne Gottes die Hand zur Vollbringung ihrer Sonnengeschäfte; ihr ewig unermüdliches Wirken hemmt die Gewalt des Todes, der am Vernichten seine einzige Freude findet. So ist schon hier am Anfange der Kampf des Lichts und der Finsterniss (hier als Vernichtung gedacht) deutlich genug ausgesprochen. Selige Freude und heitere Milde leuchtet hier aus den Gesängen der Engel entgegen.

DÜNTZER.

MONOLOGUE.

Das Wissen selbst hat Faust hier ganz und gar nicht satt, sondern nur eine bestimmte Art von Wissen, das todte traditionelle, "Begriffe und Worte" statt wirklicher Intuition gebende Wissen; er hofft und wünscht entschieden, durch höhere Geister jetzt zu erfahren, was er nicht weiss, und so aus der traurigen Nothwendigkeit was er nicht weiss lehren zu müssen herauszukommen, nebenbei auch eine höhere und schönere Stellung in der Welt, einen Antheil an ihrer Ehre und Herrlichkeit zu gewinnen; er will nicht der Wissenschaft, sondern nur der leeren Gelehrsamkeit absagen, er wäre zufrieden und froh durch Geistes Kraft und Mund zu der bis jetzt vergeblich gesuchten wahren Wissenschaft hindurchzudringen. KÖSTLIN.

CONVERSATION WITH WAGNER.

Die Stimmung hier ist ganz dieselbe wie die, welche im ersten Stücke die vorherrschende ist. Denn als Hauptgedanke erscheint auch hier der Gegensatz des wahrhaft Gefühlten, des lebendig Angeschauten, gegen alles Gemachte und Erkünstelte, gegen alles bloss äusserlich Ueberlieferte, Angelernte nnd Geglaubte, u. s. w.

EASTER-HYMN.

KÖSTLIN.

Die Scene stimmt ferner vorzüglich zu Faust's Charakter; auch sie zeigt ihn als den lebendig fühlenden Menschen, der mit derselben Unwiderstehlichkeit, mit welcher ihn so eben der Selbstmordsgedanke erfasste, nun auch von schönen Jugendgefühlen ergriffen wird; wäre Faust nicht dieser so lebendig fühlende Mensch, so würde er nicht im Stande sein aus Unmuth schliesslich das Aeusserste zu wagen, er muss daher überall und so auch hier erscheinen als dieser erregbare, ergreifbare Gemüthsmensch. KÖSTLIN.

THE SCENE BEFORE THE GATE.

Die kecke, frische Zeichnung des spazierenden Völkchens bildet den wunderbarsten Gegensatz zu Faust's sehnsüchtiger Unruhe. Unzufrieden mit sich, unerquickt durch äusseres Lob, dessen Nichtigkeit er nur zu tief erkennt, möchte er im Glanze der Abendsonne hinschweben über Land und Meer.

"Ich eile fort, ihr ew'ges Licht zu trinken,

Vor mir den Tag, und hinter mir die Nacht,

Den Himmel über mir und unter mir die Wellen."

Das ist die Stimme der reinsten Dichtersehnsucht, keine Spur von dämonischem Wesen. Aber kaum zeigt sich der Pudel, so zieht er auch Faust's ganze Aufmerksamkeit an. Denn er ist eben der Versucher, der zu dem Menschen tritt. DEYKS.

FAUST'S STUDY. (Evil Spirit as a poodle.)

Er sehnt sich nach der Offenbarung, aber ach! auch diese genügt dem nicht, dem der Glaube fehlt. Er beginnt mit dem Evangelium Johannis, dessen Anfang ihn schon stutzen macht, indem er in den Worten "im Anfange war das Wort an die Stelle des Worts die That setzen zu müssen glaubt, welche alles im Leben bewirke. Dem Pudel wirds hierbei schwül, weil er weiss, dass die Sache anders sich verhalte und er durch diese falsche Ansicht an die Unendlichkeit und Ewigkeit Gottes erinnert wird; er schwellt zu einem furchtbaren Ungeheuer auf. Faust bedient sich gegen ihn umsonst des Schlüssels Salomonis *; durch den göttlichen Namen erst wird Mephistopheles bezwungen und tritt als fahrender Schüler hinter dem Ofen hervor. DÜNTZER.

*

Clavicula Salomonis, see JEAN PAUL, Vorschule zur Aesthetik, ii, §. 8. Forms of incantation in the name of Salomo were already known to antiquity; see FLAV. JOSEPH. Antiqu. viii. 2.

So reizt Mephistopheles echt teuflisch erst Faust's Neugier, dann die Begierde, macht ihm Zauberkünste vor und schleicht hinweg, da Faust entschläft.

Nun ist Faust gewonnen. Das Leben, wie er es kennt, ist ihm verhasst. Er flucht seinem bessern Selbst, dem schönen Jugendgefühl der Osternacht der Liebe, dem Glauben, der Hoffnung und Geduld. Mephistopheles schlägt ihm den Vertrag vor. DEYKS.

MEETING WITH MARGARET.

Ueber dieser Scene und ihrer wunderbaren Schönheit ist von Manchen der Hauptzweck des Faust verkannt worden. Es ist eine Tragödie der einfachsten Art. Unschuld und Arglist, Sinnlichkeit und Liebe, Verführung und Schande, Kerker und Rabenstein, die höchste Innigkeit und der tobende Wahnsinn, Alles vereinigt sich hier auf die ungezwungenste Weise zu einem Gemälde von erschreckender Wahrheit. Die Farben sind dem wirklichen Leben entnommen, so dass jeder fühlt, die Geschichte habe sich schon tausendmal zugetragen. Aber ihre Mischung ist so meisterhaft, dass man auch hier die unmittelbarste Besiehung auf Selbsterlebtes bei Goethe annehmen muss. Gretchen, das schuldlose Bürgermädchen in der Stadt mit den alten Stadtmauern und Gärten, mit Dom und Marienbild in der Mauerhöhle, Brunnen und geschwätzigen Nachbarinnen, Gelagen der Soldaten und Mönchsränken, ist offenbar in Goethe's Jugendwelt und Umgebung zu Hause, und hat von seiner ersten, zarten Liebe wohl noch mehr, als den Namen. Wie viel, lässt sich freilich nicht nachweisen. DEYKS.

WALPURGIS-NIGHT.-Foreign writers have disapproved of this scene being introduced into Faust's drama. They should, however, remember, that Göthe wrote it for his countrymen in the first place. In bringing this 'entr'acte du diable,' as one might call it, he knew perfectly well, that it would find favour with a people whose imagination likes to revel in cloudy spheres, and whose predilections are essentially of a romantic character. THE AUTHOR.

Faust soll die ursprüngliche Herrlickeit der Natur im wilden Gebirge inne werden, und der Dichter ergreift den Anlass, in dem tollen Spuk der ersten Mainacht nicht nur gewöhnliches Hexenpack, sondern auch eine Reihe von Zeiterscheinungen aufzuführen. Dieser doppelte Zweck hat grosse Mannigfaltigkeit der Figuren zur Folge, und es fällt nicht selten schwer, die eigentliche Bedeutung derselben aufzufassen. DEYKS.

MARGARET.

From this gem in Göthe's tragedy radiates all the power of his transcendant genius. Here we have nature in all its puritynature untouched by the sacrilegious hands of man; here we have the ideal of love animated with the breath of life, the sweetest flower of womanhood, unconscious of its own loveliness, a Raphaelite Madonnic picture full of heavenly beauty, purity, and soulfulness; a pattern held up to all her fair sisters, until the angel has fallen, the bloom departed, the flower withered and been

crushed! Then this poor victim of man's passions appears again, but dressed in another garb; and her melancholy, anguish, despair, crime, wild ravings, and death, appear now phantom-like before the guilty seducer's conscience and a threatening voice from above is heard, crying, Beware! Then we see her snowwhite figure borne away on golden clouds, arising heavenwards, towards the abode of peace and bliss, and as the hymns of seraphims are slowly dying away, an ineffably sweet voice, is heard in which gentle reproach, woman's undying affection, and forgiveness, are commingling, 'Henry, Henry,' breathes that voice, and the Cherubims answer-'Saved! Gerettet!' THE AUTHOR.

SECOND PART OF FAUST.

Als Göthe die klassische Welt mit eigenen Augen geschaut, da begann ein zweiter grosser Aufschwung der Poesie, der in der 'Helena' versinnlicht wird. Sie ist ganz symbolisch; denn sie drückt nicht ein darstelbares Motiv, sondern die Vermählung der antiken und der gothischen Poesie aus: aber dabei ist doch in einzelnen Schilderungen ein farbenreicher, lebensvoller und von freudiger Bewegung zitternder Realismus. JULIAN SCHMIDT.

Wie in der Walpurgisnacht die Romantik zum Antiken führt, so die Helena das Antike zur Romantik.

In ersterer ist mehr das Antike, in letzterer mehr das Romantische das Hervortretende. Das Alterthum das griechische ist hier allein gemeint— gefällt sich in freien gefälligen Formen, das Mittelalter in düsteren, starren, regelrechten Gebilden. Die Schönheit des Weibes ist der Glanzpunkt des mittelalterlichen Lebens; zu ihrer Vertheidigung ist jedes Schwert bereit, Verstand, Reichthum und Gewalt beugen sich vor ihr. Der Ritter ist Verehrer, Diener, Wächter der Frauen; die Geliebte ist seine Herrin.

DÜNTZER.

In the Second Part, our objections are not raised by the details; but by the body of the poem: it is not the execution, but the whole conception, both in respect to the story itself, and to the mode of working out that story. What is the consequence? The consequence is, that familiarity with Faust removes our objections and intensifies our admiration; but familiarity with the Second Part confirms our objections, and teaches us why.

If we remember that all Göthe's works are biographical, are parts of his life, and expressions of the various experiences he underwent, and the various stages of culture he passed through, there will be a peculiar interest in examining this product of his old age; and at the same time the reader will see the motive which made me reserve for this chapter what has to be said on the Second Part, instead of affixing it to the criticism of the First Part; for indeed the two poems are two, not two parts of one poem; the interval

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